Über 500.000 Vermieter nutzen unsere Lösung!

Sechs Trends für die Zukunft des Bauens

Die Bauwirtschaft steht vor dem Umbruch. Mit neuen Fertigungsmethoden auf der Basis digitaler Tools wird das Bauen einfacher, effizienter und kostengünstiger. Wir stellen die wichtigsten Trends für den Neubau und die Sanierung vor.

In Kürze

Die Trends bei Bauen

  • Begrünung
  • Modulares Bauen
  • Energieeffizientes Bauen
  • Ressourcenschonendes Bauen
  • Einfachheit
  • 3D-Beton Druck

Wer jetzt noch Bauen will oder eine Wohnung kaufen möchte, der steht vor großen Herausforderungen. Die Bauzinsen haben sich vervierfacht, die Bauwirtschaft hat mit Fachkräftemangel und hohen Materialpreisen zu kämpfen. Ebenso hat die Politik die Auflagen für den Klima- und Ressourcenschutz massiv verschärft. Trotz der veränderten Rahmenbedingungen kommt das Investieren in Immobilien nicht zum Erliegen. Auf die aktuellen Herausforderungen antwortet die Bauwirtschaft mit neuen Lösungsansätzen.

1. Begrünung

Mehr Grün am Haus schafft nicht nur einen schöneren Anblick. Dächer oder Fassaden mit Pflanzenbewuchs haben zahlreiche Effekte auf die CO2- sowie Energiebilanz von Immobilien und sorgen so langfristig für eine Kostenersparnis. Auf dem Dach nimmt der Bewuchs das Regenwasser auf und entlastet auf diese Weise die Kanalisation. Der Eigentümer spart Kosten für die Entwässerung. Im Sommer sorgen die Pflanzen für Verschattung und schützen vor Hitze. Ist der Boden begrünt und nicht versiegelt, beugt auch das der Bildung von Hitzeinseln vor. Im Winter bewirkt der Bewuchs eine verbesserte Isolierung und verhindert den Verlust von Wärme.

Auf dem Dach können durch die Begrünung neue Erholungsräume entstehen. Dort finden Bienen, Insekten und Vögel einen Lebensraum. Schall und Feinstaub verfängt sich im Pflanzendickicht. Somit verbessert sich mit der Rückkehr der Natur die Lebensqualität in der urbanen Betonwüste.

Beim Neubau oder bei der Sanierung von Bestandsbauten gehört die Begrünung aufgrund der zahlreichen positiven Effekte heute zu jedem zukunftsgerichteten Planungskonzept. Die Umsetzung der Gebäudebegrünung erfordert umfangreiches Fachwissen, damit die Pflanzen gedeihen und somit eine positive Wirkung auf die Immobilie entfalten.

2. Modulares Bauen

Durch die gestiegenen Preise für Material und Handwerker sind Bauvorhaben kaum noch kalkulierbar. Die Kostenseite wieder besser in den Griff zu bekommen ist eine der Hauptvoraussetzungen, um dem Neubau sowie der Sanierung wieder mehr Schwung zu verleihen.

Das modulare Bauen gilt für viele Experten als der Schlüssel zur kostengünstigen Schaffung von Wohnraum. Dabei wird die Produktion von Häusern von der Baustelle in die Fabrik verlagert. Dort fertigen die Hersteller die Bauteile mithilfe digitaler Werkzeuge und des Einsatzes von Robotertechnologie vor.

Auf der Baustelle kommen nicht mehr Kelle und Senklot zum Einsatz, sondern die Arbeiter arbeiten heute ebenso mit dem Laptop. Die in der Fabrik gefertigten Module werden auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt, was den Bauprozess deutlich beschleunigt. Die Fertigungsmethoden in der Bauwirtschaft gleichen sich denen anderer Industrien an, zum Beispiel an die der Automobilfertigung.

Das modulare Bauen revolutioniert nicht nur den Neubau. Auch bei der energetischen Sanierung lassen sich Bauteile zur Fassaden- oder Dachsanierung vorfertigen. Durch serielle Fertigungsmethoden können Baufirmen eine Fassadendämmung oder ein neues Dach inklusive Dämmung und Solarmodule in wenigen Tagen realisieren.

3. Energieeffizientes Bauen

Die Gebäudewirtschaft verursacht rund 40 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes weltweit. Vor allem der hohe Energieverbrauch ist verantwortlich für die schlechte CO2-Bilanz von Gebäuden. Deshalb gibt es zu der energetischen Sanierung keine Alternative. Schon jetzt droht Gebäuden mit einer schlechten Energieklasse ein massiver Wertverfall. Auch in der Vermietung werden Gebäude mit hohem Energieverbrauch aufgrund der nun anteilig zu tragenden CO2-Steuer wachsende Kosten aufseiten der Eigentümer verursachen.

Deshalb sollten Immobilienbesitzer Habecks Heizungshammer als Chance begreifen, ihre Gebäude zukunftssicher zu machen. Die zur Verfügung stehenden Maßnahmen sind alle bekannt. Dazu gehören die Wärmepumpe, neue Fernwärmekonzepte, Solardächer, Wärmedämmung. Der einzelne Eigentümer kann schnell überfordert werden. Nicht nur ist der finanzielle Aufwand aus Eigenmitteln nicht zu stemmen. Auch findet sich kaum ein Immobilienbesitzer im Dschungel der vielen Anbieter zurecht. Noch komplizierter ist es, eine passende Förderung zu identifizieren und zu beantragen. Deswegen ist beim energieeffizienten Bauen sowie bei der Sanierung fachliche Expertise vom Energieberater unerlässlich.

4. Ressourcenschonendes Bauen

Von Monat zu Monat steigen die Material- und Rohstoffkosten. Deshalb ist für jeden Bauherrn ein effizientes Kostenmanagement wichtiger denn je.

Die Kreislaufwirtschaft sorgt für weniger Ressourcen-Verbrauch und spart Kosten. So kommt bei einigen Projekten heute zum Beispiel bereits Recycling-Beton zum Einsatz. Das Urban Mining gilt derzeit noch als Kuriosität, wird aber in Zukunft wichtiger werden. Beim Abbruch eines Gebäudes fallen viele Rohstoffe oder auch Einzelteile an, wie zum Beispiel Fenster, Dachziegel oder Stahlträger. Alle diese Materialien oder Bauteile können Baufirmen wieder in den Bauprozess einschleusen.

Echte Kreislaufwirtschaft beginnt bereits bei der Planung von Häusern und Wohnungen. Heute können die Architekten Gebäude entwerfen, die möglichst einfach und ohne Materialverlust wieder auseinandergenommen werden können. So können die Materialien ohne Aufwand der Produktion wieder zugeführt werden.

5. Einfacher Bauen

Weniger ist mehr. Diese Devise gilt auch beim Bauen. Herkömmliche Bauten sind zu komplizierten Gebilden geworden, wo manchmal die Ingenieurskunst ein Eigenleben entfaltet. Dass die bautechnischen Anforderungen immer größer geworden sind, liegt vor allem an den immer zahlreicher werdenden Vorschriften, die der Gesetzgeber der Immobilienwirtschaft auferlegt. Aber auch die Vermarktung von Immobilien verlangt oft nicht immer notwendige Ausstattungen, nur um dem Käufer Anreize zu geben. Am Ende ist die Frage, ob jede Wohnung ein zweites Bad, einen Küchenblock oder einen begehbaren Kleiderschrank braucht. Vieles, was für teures Geld installiert wird, ist einem Trend geschuldet, der schon bald wieder verschwindet.

Heute gibt es Methoden, deutlich einfacher zu Bauen. Beim sogenannten „Lean Construction“ versuchen die Planer sowohl beim Material als auch bei der Konstruktion und der Ausstattung sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Statt teurer Naturmaterialien kommen industriell gefertigte Baustoffe zum Einsatz. Dazu gehören Speerholz, Stahl oder neue Verbundwerkstoffe. Dämmbeton ermöglicht eine einschalige Bauweise ohne zusätzliche Dämm- und Putzschicht. Auch mit dem Holzständer- oder Stahlbau können Planer die Komponenten auf ein Minimum reduzieren.

6. 3D-Beton Druck

Die Bedeutung von Fertigungsteilen aus dem 3D-Drucker oder der Druck ganzer Häuser nimmt derzeit zu. Auch diese Fertigungsmethode hilft dabei, die Industrialisierung in der Bauwirtschaft weiter voranzutreiben. Die neue Technologie senkt nicht nur die Baukosten. Der 3D-Druck automatisiert Teile des Bauprozesses. Die Montage auf der Baustelle braucht weniger Personal und ermöglicht es deutlich schneller und effizienter zu bauen. Die Steigerung der Produktivität durch den 3D-Betondruck lässt den den Fachkräftemangel nicht  verschwinden, kann aber die Personalnot teilweise auffangen.