Für Dich als Vermieter ist es sehr wichtig, den Mietbewerber auf seine Bonität zu prüfen. In der Regel reichen Gehaltsnachweise und eine Schufa-Auskunft. Worauf Du beim Einkommensnachweis von Selbstständigen achten solltest, fassen wir in diesem Artikel zusammen.
Einkommensnachweis von Selbstständigen ist sehr wichtig
Ungeachtet dessen, ob ein Mietbewerber seine Selbstständigkeit erst kürzlich oder schon vor einigen Jahren aufgenommen hat: Die Einkommenssituation ist bei Selbstständigen unsicherer als bei Arbeitnehmern. Es kann nicht nur vorkommen, dass die Höhe des Einkommens von Monat zu Monat sehr schwankt, sondern sogar komplett wegfällt. Ein Einkommensnachweis von Selbstständigen ist für Dich als Vermieter daher ungemein wichtig.
Stelle bei der Besichtigung fest, dass der Interessent durchaus ein potenzieller Mieter sein könnte, lasse Dir also unbedingt einen Einkommensnachweis des Selbstständigen aushändigen.
Was dient als Einkommensnachweis von Selbstständigen?
Arbeitnehmer legen eine oder zwei Gehaltsabrechnungen oder ggf. einen Arbeitsvertrag mit einer Einkommensbescheinigung des Arbeitgebers vor. Damit wäre das Thema erledigt. Selbstständige haben keinen Arbeitgeber und erhalten auch keine Gehaltsabrechnungen. Als Einkommensnachweis bei Selbstständigen dient in der Regel der Einkommenssteuerbescheid. Der liegt aber nicht vor, weil die Selbstständigkeit erst einige Monate besteht? Als Alternative zum Einkommensnachweis könnte der Freiberufler oder Selbstständige eine betriebswirtschaftliche Auswertung, Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder die letzten Gehaltsabrechnungen, sofern sie einmal angestellt waren, vorlegen.
Noch nicht sicher? Das kannst Du als Vermieter tun!
Als Vermieter hast Du ein berechtigtes Interesse, dass der künftige Mieter die Miete in voller Höhe leisten kann. Reicht Dir der Einkommensnachweis des Selbstständigen nicht, solltest Du zusätzlich Fragen zu seinen Arbeits- und Einkommensverhältnissen stellen. Dies sollte in jedem Fall Teil der Selbstauskunft sein. Darüber hinaus kannst Du Fragen zur Dauer und Art der Selbstständigkeit stellen.
Bist Du dennoch unsicher, ob der Mietbewerber ausreichend solvent ist? Zusätzlich zum Einkommensnachweis kannst Du den Selbstständigen um die Vorlage einer Bürgschaft bitten.
Und natürlich sollte die Schufa-Auskunft für Dich als Vermieter wichtig sein. Einige Mietbewerber bringen diese sogar zur Besichtigung mit. Bei Selbstständigen sollte die Schufa-Auskunft absolut positiv sein. Du vermietest ein Gewerbeobjekt und möchtest die Bonität eines Unternehmens als Mieter prüfen? Dazu empfehlen wir diesen Artikel.
Gibt es weitere Möglichkeiten, neben dem Einkommensnachweis, den Selbstständigen auf seine Zahlungsfähigkeit zu prüfen? Eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom Vormieter wäre denkbar, um sich zusätzlich abzusichern.
Achtung: Einige Mietbewerber legen Vermietern Kontoauszüge über die Mietzahlungen vor, um ihre Bonität darzulegen. Beachte jedoch, dass ein solcher Kontoauszug wenig Aussagekraft über das tatsächliche Zahlungsverhalten hat. Möglich, dass der Mieter die Mietzahlungen zu einem anderen Zeitpunkt, der nicht auf dem Kontoauszug erkennbar ist, nicht leisten konnte.
Fazit zum Einkommensnachweis von Selbstständigen
Als Einkommensnachweis bei Selbstständigen empfiehlt sich immer ein Einkommenssteuerbescheid, eine betriebswirtschaftliche Aufstellung oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung. Die Bonität solltest Du zusätzlich über die Schufa prüfen und ggf. weitere Sicherheiten einholen. Sollte dieser trotz Einkommensnachweis und Vorlage der Schufa-Auskunft nicht solvent erscheinen, solltest Du von einem Mietvertrag absehen.