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Schwierige Mieter: Wie damit als Vermieter umgehen?

Der Umgang mit schwierigen Mietern kann nervenaufreibend sein. Wichtig ist es, die Ursache zu erkennen, warum ein Mieter Probleme bereitet. Es gilt einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht auf ein emotionales Schlachtfeld zu begeben.

Nicht immer hat man als Vermieter bei der Auswahl des Mieters ein glückliches Händchen. So kann eine Person, die beim Kennenlernen als nett erscheint, sich im Nachhinein als schwieriger Charakter entpuppen. Oft können auch veränderte Lebensumstände den Mieter dahintreiben, im Vermieter einen Blitzableiter für all seine Probleme zu sehen.

Der Mietvertrag: das wichtigste Instrument gegen schwierige Mieter

Treten Schwierigkeiten mit Mietern auf, dann ist der Mietvertrag das Mittel zur Klärung der Dinge. Dort sind fast alle im Mietverhältnis auftauchenden Fragen geregelt wie zum Beispiel Mängelbeseitigung, Mietzahlung- und Erhöhung oder die Umlage der Betriebskosten. Weitere Details stehen in der Hausordnung. Gibt es Konflikte, dann lassen sich in vielen Fällen diese mit Verweis auf den Mietvertrag lösen. Der Mietvertrag ist auch für dich als Vermieter verbindlich. Hast du zum Beispiel keine Schönheitsreparaturen im Mietvertrag vereinbart, ist der Streit darüber vergeudete Energie.

Vor Augen halten solltest du dir immer: Die meisten Mieter haben an sich kein Interesse an Konflikten mit dir als Vermieter. Du sitzt am längeren Hebel, deshalb muss auch der schwierige Mieter sich an den Sachverhalten orientieren. Den meisten Mietern ist dieser Umstand bewusst und deshalb ist die große Mehrheit der Mietverhältnisse nicht mit ständigen Konflikten belastet.

Berücksichtigen solltest Du auch, dass es für jeden Menschen Situationen im Leben gibt, die ihn aus der Bahn werfen können. Deshalb gehört die Ursachenforschung immer mit zur Lösung des Konflikts. Hast du das Problem identifiziert, welches dein Mieter hat, kannst du  angemessen darauf reagieren. Wir haben einige Ursachen für mögliche Konflikte im Mietverhältnis zusammengestellt.

Mieter mit Suchtproblemen

Neben Alkohol oder Drogen gibt es eine Vielzahl von Süchten, denen jeder verfallen kann. Die Ursachen dafür können vielfältig sein und den betroffenen Menschen die Kontrolle über ihr Leben rauben. Hast du einen Mieter, der trinkt oder harte Drogen konsumiert und deswegen keine Miete mehr zahlt, stehst du vor keinem einfachen Problem. Häufig sind diese schwierigen Mieter nicht mehr durch ein Gespräch zu erreichen. In solchen Fällen gilt es, sich an externe Stellen zu wenden. Das können der psychosoziale Dienst sein oder das Sozialamt. Immer sind auch die Angehörigen Ansprechpartner. Leider sind Eltern, Geschwister oder Freunde bei Drogenabhängigen überfordert. Du kannst gemeinsam mit den Angehörigen erwirken, dass dein Mieter professionelle Hilfe erhält.

Mieter mit Geldproblemen

Verliert der Mieter seinen Job oder steht eine Scheidung an, kann das den Mieter in Geldprobleme bringen. Eventuell hat der Mieter auch sein Konsumverhalten nicht im Griff. Du kannst den Mieter auf die Schuldnerberatung hinweisen, ebenso auf die Möglichkeit, Wohngeld zu beantragen. Eventuell ist ein neuer Job in Sicht. Dann kannst du die Miete stunden und Ratenzahlung anbieten. In letzter Konsequenz bleibt dir aber bei ausbleibenden Mietzahlungen nur die Kündigung und daran anschließend die Räumungsklage.

Mieter mit gesundheitlichen Problemen

Bei gesundheitlichen Problemen greift vielfach im Mietrecht die Härtefallregelung. Du kannst deshalb nicht in jedem Fall mit der Kündigung drohen. Der Mieter kann im Krankenhaus landen und ist dann für dich nicht mehr erreichbar. Auch hier hast du nur wenig Handhabe als Vermieter. Wende dich an die Angehörigen, um zu klären, was mit der Wohnung und der ausbleibenden Miete geschieht.

Mieter mit psychischen Erkrankungen sind nicht immer, aber oft belastend. Psychosen lösen Wahnvorstellungen aus. So kann es sein, dass dein Mieter dich anruft, weil er Angst vor Einbrechern oder einer Ufo-Invasion hat. Messie-Mieter schaffen es nicht mehr, ihre Wohnung vom Müll zu befreien. Bei solchen Krankheiten ist professionelle Hilfe gefragt. Als Vermieter hast du weder die Kompetenz noch das Recht einzugreifen. Werden durch diese Art von schwierigen Mietern andere Mieter belästigt oder nimmt die Wohnung Schaden, greift auch hier das Mietrecht.

Mieter aus kriminellen Milieus

Du weißt nie, was in deinen vermieteten vier Wänden alles vor sich geht. Das gibt dich als Vermieter auch nichts an. Es sei denn, es spielen sich dort Machenschaften ab, die jenseits des Legalen sind. Dazu gehören Drogen- und Waffenhandel, Prostitution, Lagerung von Diebstahlgut, Gewaltverbrechen. Aus allen diesen Dingen solltest du dich persönlich raushalten. Rufe die Polizei und sorge dafür, dass diese sich um solche Vorkommnisse jenseits der Legalität kümmert. Du bist sogar verpflichtet dazu, Straftaten zu melden, wenn diese sich in deiner Wohnung ereignen.

Nörgler und Querulanten

Es gibt Menschen mit Problemen, die eigentlich keine sind. Denen geht es vor allem darum, sich in Szene zu setzen und Aufmerksamkeit zu erlangen. Diese schwierigen Mieter rufen ständig bei dir an, weil der Wasserhahn tropft, die Nachbarskinder zu laut sind, der Mieter von nebenan im Hausflur raucht. Damit wäre die Gruppe der Nörgler und Querulanten beschrieben. Es gibt viele Abstufungen und Untergruppen. Dazu gehören Hobbyjuristen und Schlauberger, die mit Halbwissen aus dem Internet versuchen, dich aufs Glatteis zu führen.

Bei Menschen mit Suchtproblemen oder Krankheit ist Verständnis angebracht und sind die Lebensumstände zu berücksichtigen. Bei den Nörglern und Querulanten ist zu viel Anteilnahme eine Gefahr. Auf endlose Diskussion, aberwitzige E-Mail-Gefechte oder prosaisch verfasste Briefe sich einzulassen, führt zu keinem Ergebnis. Halte die Kommunikation kurz und knapp, verlasse niemals die sachliche Ebene argumentiere mit dem Mietrecht. Bei dieser Gruppe von schwierigen Mietern gilt die bekannte Devise: Weniger ist mehr. Manchmal lassen sich viele dieser Fälle aussitzen.

Frustrierte Mieter

In der Vermietung ist die Interessenlage zwischen Mieter und Vermieter grundverschieden. Oft musst du Entscheidungen treffen, die dem Mieter nicht gefallen. Du erhöhst zum Beispiel die Miete, verweigerst dich bei Neuvermietung dem vorgeschlagenen Nachmieter oder akzeptierst keine Untervermietung der kompletten Wohnung. Auch das kann das Mietverhältnis belasten.

Der bis dahin pflegeleichte Vermieter verwandelt sich dann in einen schwierigen Mieter. Aus seiner Frustration heraus denkt er sich eine Retourkutsche aus. Er ruft an wegen Nichtigkeiten und behauptet in der Wohnung Mängel, die keine sind. Hier kann das Gespräch helfen, den Sachverhalt wie die Mieterhöhung zu erklären. Die Zeit heilt alle Wunden. So kann der schwierige Mieter, nach dem sich die Gemüter beruhigt haben, sich wieder zurückverwandeln in einen friedvollen Charakter.