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Rückkehr in die Stadt: Wohnimmobilien in Städten bleiben beliebt

Während der ersten Welle der Corona-Pandemie trieb die große Stadtflucht die Bürger raus aufs Land. Doch das hat nachgelassen: Im Fokus der Wohnenden steht nun vor allem viel Platz.

Ein halbes Jahr nach dem ersten Shutdown und den damals düsteren Prognosen ist auf dem Wohnungsmarkt Normalität eingekehrt: Die Bürger kehren in die Städte zurück. Doch Wohnungssuchende zogen einige Konsequenzen aus der Pandemie: Sie suchen insbesondere größere Wohnungen, das ist wohl insbesondere auf Homeoffice und die Zeit Zuhause zurückzuführen.

Deutschlands größter Immobilienvermittler, Immoscout, untersuchte in diesem Zusammenhang die Nachfrage nach Miet- und Eigentumsimmobilien im Jahr der Pandemie und fand Interessantes heraus. Anbieter von Wohnungen lassen sich die Rückkehr in die Städte bezahlen.  Allein im September verlangten sie rund neun Prozent mehr Miete als im Vorjahresmonat für Objekte in den Städten. Aber auch für Landhäuser und Wohnungen in ländlichen Gebieten stiegen die Neumieten um bis zu sieben Prozent. Die erwartete Landflucht jedoch sei nicht eingetreten.

Wohnungen in urbanen Gebieten sind wieder gefragt, was sich auch in höheren Mietpreisen niederschlug. Laut Ansicht der Analysten von Immoscout hat bisher nicht bestätigt, dass immer mehr Menschen auf dem Land leben wollen. Davon ausgenommen sind nur die Ballungsgebiete rund um Deutschlands Millionenstädte.

Großzügiges Wohnen bringt Lebensqualität

Vor allem nach dem ersten Schock im Frühjahr ist ein „Nachholeffekt“ eingetreten, der die Zahl der zum Kauf angebotenen Objekte auf dem Lande um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hochschnellen ließ. Nach den vorliegenden Auswertungen ist dies ein vorübergehender Effekt gewesen.

Geblieben ist die Erkenntnis, dass wir in Zeiten leben, in denen sich der Stellenwert des Wohnens steigt. Deshalb wünschen sich Umziehende großzügig geschnittene Wohnungen. Jedenfalls sei die Nachfrage nach Häusern mit mehr als 150 Quadratmetern mit 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr am kräftigsten gestiegen, sogar kräftiger noch als jene nach 100 bis 150 Quadratmetern großen Objekten.

Berlin tanzt mal wieder aus der Reihe. Angebote für Mietwohnungen gehen um fast 60 Prozent zurück. Die Zahl der angebotenen Kaufimmobilien im Vergleichszeitraum ist laut Immoscout stark gestiegen. Das ist zurückzuführen auf die eigenen Gesetzen zur Einführung eines Mietendeckels. Diese bescheren der Stadt eine spezielle Art der Marktentwicklung. 

Mutmaßlich suchen viele Anbieter von Wohnungen ihre Chance darin, das zuvor möglicherweise günstig gekaufte Objekt zu verkaufen. Die Nachfrage nach Wohnungen in Berlin bleibt groß. Und weil neu gebaute Wohnungen – als solche gelten nach dem Jahr 2014 errichtete Objekte – nicht dem Mietendeckel unterliegen, bleiben diese als Mietobjekt interessant. Daher können Vermieter 6,7 Prozent mehr Miete als im Vorjahresmonat verlangen.

Unerwartete Auswirkungen des Mietendeckels

Aus Sicht des Gesetzgebers sind das unerwünschte Nebenwirkungen des Mietendeckels. Wobei dieser immerhin bei den wenigen noch auf den Markt angebotenen Wohnungen zu einem Rückgang der Mieten führte: Innerhalb eines Jahres (September 2019 bis September 2020) sanken die Angebotsmieten für vom Mietendeckel betroffenen Wohnungen um fünf Prozent, von durchschnittlich 12,91 Euro im September 2019 auf 12,26 Euro pro Quadratmeter im September 2020.

Aber auch diese Angebote sind nur mit Vorbehalt zu genießen: Bei den meisten Objekten nennen die Vermieter zugleich auch die wesentlich höhere „BGB-Miete“ – BGB steht hier für Bürgerliches Gesetzbuch und bezieht sich auf die alten Mietspiegel-Mieten, die vor dem Mietendeckel galten.