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Energetische Sanierung: Acht Maßnahmen zum kleinen Preis

Die energetische Sanierung ist in der Immobilienwirtschaft derzeit eines der wichtigsten Themen überhaupt. Wir haben zusammengestellt, wie Eigentümer auch mit wenig Geld die CO2- und Energiebilanz ihrer Gebäude verbessern können.

 

In Kürze

  • Kellerdecke dämmen
  • Rohrleitungen dämmen
  • Dachboden und oberste Geschossdecke dämmen
  • Fenster und Türen abdichten
  • Heizungspumpe austauschen
  • Smarte Thermostate einbauen
  • Heizkörper regelmäßig entlüften
  • Heizkörpernischen dämmen

Für die energetische Sanierung sprechen auch bei vermieteten Immobilien viele Gründe. Ab dem Jahr 2023 müssen sich Eigentümer von Mietwohnungen an der CO2 Steuer auf Gas und Öl beteiligen. Die Höhe der Steuerlast ist abhängig von der Energiebilanz des Gebäudes. Vor allem spielt bei der Bewertung von Immobilien deren energetischer Zustand eine entscheidende Rolle. Banken schauen mittlerweile hin, in welchem Zustand die Heiztechnik ist, ob mehrfach verglaste Fenster verbaut sind oder wie alt der Heizkessel ist. Bei schlecht sanierten Gebäuden ist derzeit ein deutlicher Wertverfall zu beobachten.

Nicht immer müssen Aufwand und Finanzeinsatz groß sein. Auch einige einfache, preisgünstige Maßnahmen zur energetischen Sanierung haben eine Auswirkung auf den C02 Ausstoß und die Energiebilanz des Gebäudes. In der Summe erreichen die Maßnahmen oft sogar eine große Wirkung, die zu einer besseren Einordnung beim Energieausweis führen kann und den Wert der Immobilie steigert. Gebäude sind alle grundverschieden. Deshalb ist für eine individuelle Einschätzung des Einsparpotenzials immer ein Energieberater hinzuziehen.

 

1. Kellerdecke dämmen

Die Dämmung der Kellerdecke soll nach Einschätzung von Experten rund zehn Prozent Ersparnis an den Energiegesamtkosten einbringen. Die Maßnahme ist zunächst nur in den Erdgeschosswohnungen bemerkbar in Form einer höheren Bodenwärme. Die Verbrauchswerte in den oberen Wohnungen werden von der Dämmung der Kellerdecke nicht beeinflusst.

Ist eine Zentralheizung installiert, dann schreibt die Heizkostenverordnung vor, dass der Verbrauch anteilig in einer Spanne von 50 bis 70 Prozent abgerechnet wird. Auf diese Weise beeinflusst die Kellerdeckendämmung auch die Energiebilanz des Gesamtgebäudes. Ebenso hat die Dämmung der Kellerdecke Einfluss auf die Energieklasse im Energieausweis.

 

2. Rohrleitungen dämmen

Die Dämmung von Heizungs- und Warmwasserleitungen sowie von Armaturen ist laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) Pflicht, wenn diese in einem unbeheizten, zugänglichen Raum verlaufen. Die Isolierung der Rohrleitungen führt zu weniger Wärmeverlust und wirkt sich wie die Kellerdeckendämmung bei einer Zentralheizung auf die Energiebilanz des gesamten Gebäudes aus. Die Ummantelung der Rohre erfordert einen überschaubaren Material- und Arbeitseinsatz. Auch diese Maßnahme kostet deshalb im Vergleich zu vielen anderen Sanierungsarbeiten wenig.

 

3. Dachboden und oberste Geschossdecke dämmen

Die Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Dachs gehören ebenfalls zu den preisgünstigsten Maßnahmen bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Für eine begehbare Dämmung kann man mit rund 50 Euro pro Quadratmeter rechnen. Eine nicht begehbare Dämmschicht kostet in der Regel zwischen 15 und 25 Euro pro Quadratmeter. Die Dämmung erfolgt mittels Dämmplatten aus Styropor, Dämmmatten oder dem Einblasen von Dämmmaterial in die Hohlräume der Dachkonstruktion.

Seit Anfang 2016 schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) die Dämmung begehbarer und nicht begehbarer oberster Geschossdecken vor, sofern das Dach nicht gedämmt ist. Es gibt Ausnahmen, die dem GEG zu entnehmen sind. Für die Dämmung der obersten Geschossdecke gibt es Förderprogramme über die Kfw Bank (KfW-Kredit 152 und der KfW-Zuschuss 430).

 

 

4. Fenster und Türen abdichten

Mit einem unten an der Eingangstür montierten Dichtungsprofil oder einer Bürstendichtungen kann man die Spalte zum Boden schließen und Energieverluste vermeiden. Türdichtungen findet man im Baumarkt und lassen sich einfach montieren. Oft muss man diese nur zuschneiden und festkleben. Neben der Zugluft bleiben auch Staub und Lärm draußen vor der Tür.

Ähnliches gilt für die Fenster. Mit einem einfachen Test erfährt man, ob diese dicht sind oder nicht. Man presst bei geschlossenem Fenster ein Blatt Papier zwischen Rahmen und Flügel. Lässt sich dieses herausziehen, sollte man die Dichtung erneuern. Fensterdichtungen gibt es als Profile und sind meistens aus Silikon. Sie lassen sich leicht montieren. Daneben kann man auch Dichtungsband aus Schaumstoff verwenden, was einfach in die Fensterfuge eingeklebt wird. Auch die Fensterdichtungen absorbieren nicht nur Zugluft, sondern auch Lärm und Staub.

 

5. Heizungspumpe austauschen

Oft findet man in Kellern veraltete Heizungspumpen, die für die Zirkulation des Wassers verantwortlich sind. Manchmal sind diese auch ungeregelt und laufen mit einem hohen Energieverbrauch rund um die Uhr. Die korrekte Einstellung auf eine niedrigere Leistung der Pumpe kann bereits eine spürbare Einsparung bringen.

Noch effektiver ist der Austausch auf eine elektronisch steuerbare Hocheffizienzpumpe. Der Pumpenaustausch ist im Rahmen der Pflicht zum Heizungscheck und hydraulischen Abgleich mittlerweile sogar Vorschrift für Mehrfamilienhäuser ab sechs beziehungsweise zehn Einheiten. Die Maßnahme kostet rund 300 Euro. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt einen Zuschuss von 30 Prozent der Nettokosten.

 

 

6. Smarte Thermostate einbauen

An vielen Heizkörpern sind veraltete Thermostate montiert, die nicht mehr richtig funktionieren. Diese auszutauschen ist ebenfalls eine kostengünstige Maßnahme, um Energiekosten zu senken. Moderne smarte Thermostate lassen sich per App steuern. Damit können Programme zum kontrollierten Beheizen der Räume erstellt werden. Der Bewohner kann zum Beispiel veranlassen, dass bei Abwesenheit oder am Morgen nach dem Besuch des Bades die Heizung automatisch runterfährt. Die Kosten für ein smartes Thermostat beginnen ab 20 Euro pro Heizkörper.

 

7. Heizkörper regelmäßig entlüften

Wenn der Heizkörper Geräusche macht, gluckst oder klopft, dann muss dieser entlüftet werden. Das sorgt nicht nur für Ruhe. Auch verbessert das die Effizienz und Leistung des Heizkörpers. Die Entlüftung kann jeder Eigentümer in Eigenleistung vornehmen oder vom Hausmeister erledigen lassen. Für die Entlüftung braucht es einen Schlüssel, ein Auffangschälchen für austretendes Wasser sowie einen Lappen. Wer keinen Schlüssel hat, kann den schon ab einem Euro erwerben.

 

8. Heizkörpernischen dämmen

Heizkörper sind oft in Nischen verbaut, damit diese den Raum nicht kleiner machen. Naturgemäß ist die Außenwand dort dünner als beim Rest der Wohnung. Damit in der Nische nicht übermäßig viel Wärme entweicht, sollte hinter dem Heizkörper zusätzliches Dämmmaterial angebracht werden. Dafür muss der Wohnungseigentümer die Heizkörper abmontieren. In der Nische kann er dann vollflächig Dämmplatten mit einem speziellen Kleber oder Befestigungssystem an der Wand montieren. Die Montage muss sorgfältig erfolgen. Entstehen dabei Hohlräume, in denen sich Feuchtigkeit sammelt, kann das Schimmel zur Folge haben.

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