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Aufstockung: Enormes Potenzial zur Bekämpfung der Wohnungsnot

Experten haben ermittelt: Allein in Berlin könnten durch Aufstockung von Wohngebäuden 8.000 neue Wohnungen entstehen. Im Rhein-Main-Gebiet wäre sogar der Bau von 250.000 neuen Wohnungen möglich.  

In Kürze

Gebäude-Aufstockung

  • Potenzial für 7.000 bis 8.000 neue Wohnungen in Berlin
  • könnte 250.000 zusätzliche Wohnungen im Rhein-Main-Gebiet schaffen
  • attraktive Mieten
  • verbessert die Energie- und Co2 Bilanz von Gebäuden
  • ist deutlich kostengünstiger als Neubau

In Deutschland herrscht Wohnungsnot. Einer der Schlüssel gegen die immer dramatischer werdende Situation auf dem Wohnungsmarkt ist die Aufstockung von Bestandsgebäuden. Auf diese Weise ließe sich schnell und kostengünstig neuer Wohnraum schaffen.

Preisgünstiges und klimaneutrales Bauen

Beim Bauen auf dem Dach fallen keine Grundstückskosten an. Deshalb ist die Investition im Vergleich zum Neubau deutlich preisgünstiger. Im Gegensatz zum Bauen auf dem Grund müssen bei einer Aufstockung keine neuen Grünflächen versiegelt werden. Das sorgt für den Erhalt von Natur in der Stadt. Bei Extremwetter Phänomenen vermeiden die Grünflächen das Entstehen von Hitzeinseln und können auch Überschwemmungen vorbeugen. Die Erneuerung der Dächer sorgt für eine deutlich verbesserte Energiebilanz von Gebäuden. So lassen sich Heizkosten senken und der CO2 Ausstoß vermindern.

Für das Bauen auf den Dächern spricht auch die Wohnqualität, die dort entstehen kann. Die Bewohner genießen die Ruhe durch den Abstand zur Straße, Blicke in die Weite und den Himmel. Auf dem Dach lassen sich deutlich einfacher als bei einem Zwischengeschoss Außenflächen integrieren. So entstehen Oasen der Ruhe und Erholung. Sind die Außenräume auf dem Dach begrünt, erreichen sie die Qualität eines Gartens.

 

8.000 neue Wohnungen in Berlin durch Aufstockung

Es gibt viele bauliche Argumente, die für die Aufstockung sprechen. Dass damit auch die Wohnungsnot sehr wirksam bekämpft werden kann, belegen aktuell veröffentlichte Zahlen. Die Anfang Februar präsentierte Wohnungsbau-Analyse der Unternehmen Syte, PROBIS, PriceHubble und LiWooD hat ermittelt, dass durch die Nutzung der Dachflächen in Berlin zwischen 430.000 und 510.000 Quadratmeter neue Geschossfläche entstehen könnte. Insgesamt könnten so 7.000 bis 8.000 Wohnungen mit einer Wohnfläche von je 50 Quadratmetern gebaut werden.

Stefan Stenzel, Leiter der Projektentwicklung beim deutschlandweit agierenden Spezialisten für modularen Holzbau LiWooD, möchte die Aufstockung mit dem modularen Holzbau kombinieren. Das ist kostengünstig, weil damit viele Komponenten vorgefertigt werden können. Außerdem lässt sich so auch das klimaneutrale Bauen vorantreiben: „Während zur Herstellung von Beton große Mengen an Energie benötigt und entsprechend viel CO2 ausgestoßen wird, speichert Holz Kohlenstoff. Das macht das Bauen mit Holzmodulen wesentlich nachhaltiger als die konventionelle Bauweise. Aus energetischer Perspektive verbessert das Aufsetzen eines neuen Dachgeschosses zusätzlich die Effizienz deutlich, insbesondere bei unsanierten Bestandsgebäuden.“

„Es ist an der Zeit, in diesem Land das brachliegende Potenzial für neuen Wohnraum ohne jeglichen Flächenverbrauch, Versiegelung und Erschließung zu nutzen und vor allem private Bauwillige bei ihren Vorhaben zu unterstützen. Für sie stellt mehr denn je Aufstockung eine attraktive Alternative dar: Sie erfordert weniger Baumaterial, das derzeit knapp und teuer ist, und senkt zudem den Energiebedarf des darunter liegenden Gebäudes.“

Christian Streim, Vorsitzender von Haus & Grund Hessen

250.000 neue Wohnungen im Rhein Main Gebiet

Auch für das Rhein-Main-Gebiet gibt es aktuelle Zahlen, die belegen, wie groß das Potenzial zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum durch Aufstockung ist. Professor Dr. Ing. Karsten Tichelmann von der TU Darmstadt betrachtet seit 2016 für die „Deutschlandstudie“ die Möglichkeiten neuen Wohnraum zu schaffen, ohne dass dafür der Natur wertvolle Flächen entzogen werden. Im Rhein Main Gebiet könnten nach den Schätzungen des Professors rund 250.000 neue Wohnungen entstehen – nur durch die Nutzung bestehender Dachflächen.

Die jetzt veröffentlichten Zahlen belegen eindrucksvoll, wie sich die Wohnungsnot schnell und wirksam bekämpfen ließe. Warum das nicht schon lange geschieht, liegt an den nach wie vor hohen bürokratischen Hürden, die die Bauämter hierzulande beim Dachausbau setzen. Viele Aufstockungsvorhaben scheitern an unendlichen langen Genehmigungsverfahren und vielen, kleinteiligen Einsprüchen der Ämter. Experten beklagen die Situation bereits seit vielen Jahren. Die Forderungen an die Politik werden derzeit immer lauter, die Chancen der Schaffung von Wohnraum durch Aufstockung nicht durch immer mehr Bürokratie zu vertun.

6-Punkte Plan zur Linderung der Wohnungsnot durch Aufstockung

Der Haus & Grund Verband in Hessen hat einen „6-Punkte-Plan“ verfasst für die Vereinfachung der Schaffung von neuen Wohnungen durch Aufstockung. Folgende Forderungen stellt der Eigentümerverband:

  1. Schnellere Baugenehmigung: Ist die Baugenehmigung nicht nach zwei Monaten erteilt, gilt sie als genehmigt.
  2. Zentrale Anlaufstelle für alle technisch-rechtlichen Fragen zum Bauantrag für die Aufstockung
  3. Reine Dachgeschossausbauten sollen ohne Baugenehmigung erfolgen
  4. Abschaffung der Stellplatzablöse für Aufstockungen und Dachgeschossausbau
  5. Fördertopf für Aufstockungen und Dachgeschossausbau in Kommunen „mit angespannten Wohnungsmärkten“
  6. Wegfall mietpreisregulierender- und kündigungsbeschränkender Vorschriften bei Wohnraum, der durch Aufstockung und Dachgeschossausbau entsteht

Attraktives Investment für private Eigentümer

Für Eigentümer stellen Aufstockung und Dachausbau eine attraktive Möglichkeit dar, die eigene Immobilie weiterzuentwickeln. Aufgrund der Attraktivität der Wohnungen auf dem Dach sind damit auch in der Vermietung gute Renditen zu erzielen. „Unsere Einschätzung der erzielbaren Kaltmieten zeigt eine Spanne von 14,50 €/m² in zentrumsfernen Lagen bis hin zu 28,00 €/m² in der Innenstadt.“, meint Christian Crain, Geschäftsführer Deutschland bei PriceHubble. „Trotz der gestiegenen Baukosten zeigt das Mietpotenzial, dass sich für Bestandshalter der Ausbau weiterhin rentiert. Bei entsprechender Förderung von Seiten der Stadt Berlin kann zudem auch preisgünstiger Mietwohnungsbau geschaffen werden!“

Aufgabe der Politik wäre es, die Rahmenbedingungen für bereitstehende Investoren zu verbessern. Damit ließen sich die vielen privaten Eigentümer mit ins Boot holen, um die Wohnungsnot zu bekämpfen.

Abschaffung der Baugenehmigung bei Aufstockung und Dachausbau

Auch die FDP-Bundestagsfraktion hat Anfang Februar zur Wohnungsnot Stellung bezogen. In ihrem Positionspapier: „Baubooster für Deutschland – Mehr schneller und günstiger Bauen!“ ist die Aufstockung einer der zentralen Punkte. Die Freien Demokraten fordern die grundsätzliche Genehmigungsfreiheit für den Ausbau von Dachgeschossen, wenn die statischen und konstruktiven Voraussetzungen gegeben sind. Es soll außerdem im Rahmen der Aufstockung einen Bestandsschutz für das Ursprungsgebäude geben.

Wohnungen schaffen statt Parkplätze

Ebenso fordert die FDP Bundestagsfraktion, die Verpflichtung für die Schaffung von Stellplätzen abzuschaffen. Gerade diese Vorschrift scheint aus der Zeit gefallen. Die Politik will die Autos aus den Städten drängen. Gleichzeitig halten die Bauämter beim Dachausbau eisern an der Verpflichtung fest, zusätzliche Parkflächen zu schaffen. Nicht nur werden damit eine Vielzahl von Grünflächen vernichtet. Ebenso macht die behördliche Fixierung auf den Autoverkehr das Wohnen um ein Vielfaches teurer.