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Hitze und Trockenheit: Regenwassermanagement hilft der Natur und spart Kosten

Gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen hilft ein anderer Umgang mit dem Regenwasser. Wer das Regenwasser nutzt und sich für ein ökologisches Regenwassermanagement entscheidet, macht nicht nur sein Umfeld lebenswerter, sondern spart auch Geld.

  • Wie kannst Du mit intelligentem Regenwassermanagement Dein Gebäude umweltfreundlicher gestalten?
  • Welche Kosten lassen sich damit einsparen?
  • Welche Förderungen kannst Du als Eigentümer in Anspruch nehmen?

Der diesjährige Sommer brachte eine so noch nie dagewesene Hitze und Trockenheit. Sogar Waldbrände waren die Folge, wie man sie bislang in Deutschland nicht gekannt hat. Auf dem Rhein sind die Pegel so weit gesunken, dass keine Boote mehr fahren.

Wenn es regnete, dann war das oft verbunden mit kurzem, heftigem Starkregen. Aufgrund der Trockenheit der Böden hatte das Wasser kaum die Möglichkeit zu versickern. Im städtischen Umfeld führt die starke Versiegelung von Flächen dazu, dass der Regen nicht in den Boden eindringt, sondern sich aufstaut. Im schlimmsten Fall überlastet bei Unwettern die Kanalisation. Dann können Keller volllaufen oder es kommt zum Rückstau, sodass auch Wohnungen überschwemmen.

Mit optimiertem Regenwassermanagement vorbeugen gegen Extremwetter

Um die Folgen der durch den Klimawandel verursachten Wetterphänomene abzuschwächen, sind Gebäudebesitzer aufgefordert, besser und anders mit dem Regenwasser umzugehen. Derzeit wird der Niederschlag über das Dach und die Regenrinne in die Kanalisation abgeleitet. Diese Form der Entwässerung steht zunehmend in der Kritik. Die Kanalisation führt das Wasser in Flüsse oder Bäche, die dann zu überschwemmen drohen. Für den Gebäudebesitzer stellt die Entwässerung über den Kanal einen zusätzlichen Kostenfaktor dar.

Statt das Regenwasser weg zu leiten und dafür Geld zu zahlen, sind alternative, ökologische Formen des Regenwassermanagements gefragt. Im Neubau und auch bei der Anpassung des Bestands an den Klimawandel ist der ökologische Umgang mit Regenwasser ein immer wichtiger werdendes Thema. Für Gebäudebesitzer ist dabei interessant, dass einige Maßnahmen attraktive Förderungen erhalten.

Gründächer verbessern das städtische Klima und sparen Kosten

Einen enormen Effekt auf die Umwelt und den Menschen sowie auf das Regenwasser haben Gründächer. Dabei erhält das Hausdach eine Schicht aus einem Substrat, in dem Pflanzen wachsen können. Man unterscheidet die extensive und intensive Begrünung. Bei der extensiven Begrünung wachsen Moose, Sukkulenten und Kräuter auf dem Dach. Diese Form des Gründachs braucht keine Pflege oder zusätzliche Bewässerung. Wird das Dach intensiv bepflanzt, dann gedeihen dort sogar kleine Büsche und Sträucher. Wenn es das Bauamt zulässt, können Gründächer auch begehbar gestaltet werden. Dann entsteht dort ein attraktiver natürlicher Lebensraum für Menschen, Vögel und Insekten mitten in der Stadt.

Die Dachbegrünung funktioniert wie ein Schwamm, der oben auf dem Haus liegt. Das Regenwasser wird nicht mehr abgeleitet über die Regenrinne in die Kanalisation, sondern das Substrat sowie die Pflanzen saugen es auf. Ein normales Gründach mit extensiver Bepflanzung spart bereits 50 Prozent der Entwässerungskosten. Je nach technischem Aufbau lassen sich mit einem Gründach die Entwässerungskosten um bis zu 80 Prozent verringern.

Der Schwamm auf dem Dach hat weitere positive Effekte. Die Pflanzen benötigen Kohlendioxid für die Fotosynthese und wandeln dieses in Biomasse um. Bringt man wieder mehr Pflanzen in die Stadt, verringert das den klimaschädlichen CO2 Ausstoß.

 

Vermeidung von Hitzeinseln und Einsparung von Entwässerungskosten

Das Gründach sorgt nicht nur für eine andere Form der Entwässerung. Die Pflanzenschicht isoliert das Haus im Sommer gegen Hitze und im Winter gegen Kälte. Das verbessert dessen Energiebilanz und hilft auch auf diese Weise Kosten zu sparen. Ebenso schluckt das Pflanzendach den Schall, so dass sich der Straßenlärm verringert.

Wenn das Wasser versickert und verdunstet, hat das einen kühlenden Effekt auf die Umgebung. Modellrechnungen haben gezeigt, dass mit einem Gründach die Lufttemperatur um 0.2 bis 0,9 Grad Celsius sinken kann. In der Stadt kann damit der Überhitzung und der Bildung von Wärmeinseln entgegengewirkt werden. Konventionelle Dächer mit Ziegeln oder Bitumenbahnen bewirken wie mit Asphalt versiegelte Flächen das Gegenteil. Diese heizen sich auf und speichern die Hitze. Die Bildung von glutheißen Hitzeinseln ist unvermeidlich.

Statt Flächen versiegeln wieder mehr Versickerung zulassen

In den Städten hat die Versiegelung einen Grad erreicht, der kritisch zu bewerten ist. Fast sämtliche Parkflächen, Straßen und Höfe sind asphaltiert. Das hat zur Folge, dass bei Unwetter der Regen nicht im Erdreich versickert, sondern sich oft in den Straßen staut. Zuviel Wasser gelangt in die Kanalisation und verursacht dort Überflutungen.

Schafft man am Haus wieder mehr Flächen zur Versickerung, wo das Wasser an Ort und Stelle in den Boden eindringt und verdunstetet, dann beugt man damit durch Starkregen verursachte Überschwemmungen vor. Auch hier lautet das Rezept: zurück zu mehr Natur!

Auf Parkflächen kann man zum Beispiel wasserdurchlässiges Ökopflaster verlegen statt diese zuzubetonieren. Nicht jede Ecke am Haus braucht einen Asphaltboden. Wachsen dort stattdessen Gräser, Bäume und Sträucher, dann nehmen die nicht nur das Wasser auf. Sie spenden im Sommer auch Schatten und haben einen kühlenden Effekt auf die Umgebung. Eine solche Kühlung bedarf keines technischen Aufwandes. Die Natur liefert diese gratis.

Ebenso kann die Schaffung von Versickerungsmulden für ein besseres Niederschlagsmanagement sorgen. Dort kann sich das Wasser sammeln, statt die Kanalisation zu überschwemmen oder zum rauschenden Bach zu werden. Steht das Wasser in der Mulde, kann es entweder durch die Sonneneinstrahlung verdunsten oder langsam in den Grund sinken. Die Mulden können bepflanzt werden und sorgen so für mehr Grün am Haus mit all seinen beschriebenen positiven Effekten für das städtische Klima.

Regenwassernutzung schont bedrohte Trinkwasserressourcen

Trinkwasser ist teuer und gilt als stark bedrohte Ressource. Deshalb gilt es in Zukunft, sparsam damit umzugehen. Für viele Anwendungen werden wir auf Regenwasser zurückgreifen müssen. Das Nass vom Himmel lässt sich problemlos in einer Zisterne oder einer Regentonne sammeln und dann vielfältig nutzen. Man kann damit den Garten oder Grünpflanzen am Haus bewässern. Ebenso lässt sich das gesammelte Regenwasser für die Toilettenspülung nutzen. Regenwasser ist weniger kalkhaltig. Verwendet man es für eine Spül- oder Waschmaschine, dann verlängert sich deren Lebensdauer. Die Beispiele zeigen: Regenwasser ist viel zu schade, um es einfach in die Kanalisation abzuleiten. Im Gegensatz zum Wasser aus dem Hahn ist das Wasser aus den Wolken gratis zu haben.

Vor allem um lange Trockenperioden zu überstehen, ist das Sammeln von Regenwasser notwendiger denn je. Wir haben in den südlichen Ländern in diesem Sommer ernsthafte Wassernotstände erlebt. Auch bei uns führen die Seen und Flüsse immer weniger Wasser und wir erleben zunehmend Dürrephasen. Wer sein Regenwasser sammelt, für den wird es einfacher Zeiten der Wasserknappheit zu überstehen.

Die Begrünung von Dach und Fassade erhalten attraktive Förderungen

Die Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung kosten Geld. Eine bundesweite Förderung für den Einbau von Zisternen oder die Entsiegelung von Flächen gibt es derzeit nicht. Manchmal haben Gemeinden oder Städte aber eigene Programme aufgelegt. Diese gilt es bei den zuständigen Bau- und Grünflächenämtern zu erfragen.

Aufgrund der zahlreichen positiven Effekte auf das Stadtklima, die CO2 Bilanz sowie auf die Aufenthaltsqualität für den Menschen, gibt es zahlreiche Fördermaßnamen zu den Gründächern und Fassadenbegrünung.

Derzeit kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein Zuschuss für die Dachsanierung/Dachdämmung beantragt werden. Der Zuschuss beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Ein zusätzlicher Bonus in Höhe von 5 Prozent ist möglich, wenn die Dachsanierung als Maßnahme in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten ist.

Bei der KfW gibt es ebenfalls einen Zuschuss oder einen Förderkredit mit Tilgungszuschuss für die Dachbegrünung. Dieser ist aber an die Sanierung zum Effizienzhaus Standard (Programm 261) gebunden.

Wichtig: Der Antrag auf Förderung muss vor der Auftragserteilung gestellt werden. Die Einbindung eines Sachverständigen Energieberaters ist Pflicht. Dieser muss in der Liste der Energieeffiziensexperten für die Förderprogramme des Bundes gelistet sein.

Neben diesen bundesweiten Förderprogrammen haben viele Städte eigene Förderprogramme für die Begrünung von Gebäuden aufgelegt. Hier eine Übersicht:

Fazit: In der Förderlandschaft ist derzeit sehr viel Bewegung, da die Klimaneutralität der Gebäudewirtschaft eines der wichtigsten Ziele der aktuellen Bundesregierung ist. Ebenso ist die Nachfrage nach Fördergeldern groß. So kann es passieren, wie zu Anfang des Jahres, dass die Geldtöpfe sehr schnell aufgebraucht sind. Deshalb gilt es auch hier, das aktuelle Geschehen zu verfolgen. Wir werden im Vermietet.de Magazin unsere Leser über neue Vorhaben der Bundesregierung weiterhin immer aktuell informieren.