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Ist Schimmel gesundheitsschädlich?

Schimmelbefall in einer Wohnung kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Allerdings sind die Sporen erst ab einer gewissen Konzentration gefährlich.

Taucht irgendwo Schimmel in der Wohnung auf, versetzt das die Mieter meistens in große Aufregung. Leider ist das Thema sehr Angst besetzt. Geschichten von verseuchten Spülschwämmen oder Mülleimern voller gefährlicher Pilzkulturen bringen die Gemüter sofort in Wallung. Auseinandersetzungen zwischen Vermieter und Mieter können deshalb beim Thema Schimmel schnell unsachlich werden.

Manche Dienstleister nutzten die Aufregung um das unerwünschte Naturereignis aus. Selbsternannte Experten bieten alle möglichen Wundermittel an und raten zu aufwendigen Sanierungsmaßnahmen, die sie sich fürstlich bezahlen lassen. Gegen Schimmel hilft deshalb im ersten Schritt immer auch eine anständige Portion Vernunft.

Schimmelkulturen sind nicht alle gesundheitsgefährdend

Der Schimmelpilz ist etwas, was in der Natur vielfach vorkommt. Manche Schimmelkulturen werden sogar bewusst gezüchtet und gelten zum Beispiel beim Käse als Delikatesse. Forscher glauben, dass es weltweit etwa 250.000 verschiedene Arten von Schimmelpilzen gibt, davon sind nur rund 100.000 Arten bekannt. Normalerweise finden sich in jeder Wohnung kleinere Mengen an Schimmelsporen. Diese fliegen von Bewohnern unbemerkt durch die Gegend und lassen sich durch Lüften heraus befördern. In der Regel sind diese kleinen Mengen an Schimmel für gesunde Menschen ungefährlich.

Problematisch wird die Situation, wenn sich die Konzentration der Schimmelsporen erhöht. Trifft der Pilz auf für ihn angenehme Bedingungen, vermehrt er sich und gedeiht in voller Pracht. Manchmal steckt das Unglück unsichtbar in der Wand oder bildet sich unbemerkt hinter Möbeln. Das erhöht die Sporenkonzentration in der Luft ohne sichtbare Zeichen. Die Sporeninvasion kann bei folgenden Personengruppen gesundheitliche Probleme auslösen:

  • Menschen mit chronischen Erkrankungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen
  • Krebs- und HIV-Patienten
  • Kinder und Jugendliche
  • Säuglinge
  • ältere Menschen

Gesundheitliche Probleme bei Schimmel

Um erhöhte Schimmelwerte festzustellen, müssen Fachleute Messungen vornehmen und Proben entnehmen. Speziell ausgebildete Spürhunde können versteckte Schimmelnester mit ihrer feinen Nase erschnüffeln und diese lokalisieren. Liegt tatsächlich Schimmelbefall vor, kann das zu Krankeitssymptomen führen.

  • allergische Reaktionen
  • Konzentrationsstörungen
  • Asthma
  • Schnupfen
  • Halskratzen
  • Husten
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Verdauungsprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Brennende, gerötete Augen
  • Hautausschlag
  • Hautrötungen und – jucken
  • Neurodermitis
  • Pilzerkrankungen

Nicht immer einfach ist es nachzuweisen, ob die auftauchenden Krankheiten wirklich auf den Schimmelbefall zurückzuführen sind. Ein Hustenanfall muss nicht durch ein gemeines Pilzwuchern hinterm Putz verursacht sein. Die Ärzte können mithilfe einer Blut- oder Hautuntersuchung feststellen, ob es sich zum Beispiel um eine Schimmelallergie handelt.

Oft ist die Ursache von Schimmel auch ein Wasserschaden. Handelt es sich dabei um belastetes Abwasser, verursacht durch Überschwemmung oder Verstopfung der Toilette, dann kommen zum Schimmel noch Bakterien oder andere biologische Belastungen hinzu. Diese extraeklige Variante wünscht man niemandem.

Wie gefährlich ist der schwarze Schimmel?

In Innenräumen kann der Schimmel eine grüne, gelbe oder rote Farbe haben. Bei voller Blüte entfaltet sich zusätzlich ein flaumiger Pelz. Am häufigsten tritt der schwarze Schimmel auf. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass dieser für den Menschen besonders gefährlich ist. Auch bei den „Schwärzepilzen“ muss man differenzieren, denn insgesamt gibt es rund 40 Arten. Als gesundheitsgefährdend gelten der „Aspergillus niger“ (Gießkannenschimmel) sowie der „Alternaria alternata“, da diese beiden Sorten sogenannte „Mykotoxine“ freisetzen. Das sind Gifte, die beim Menschen Allergien, Atemnot oder Hautreizungen auslösen können. Die Gattung des Schimmels kann nur ein Fachmann mit einem Schimmeltest sowie tiefgreifenden Laboruntersuchungen bestimmen.

Beim Entfernen von Schimmel Vorsicht walten lassen

Bei der Entfernung des Schimmels sind  Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Gesamtheit zu treffen, da dabei große Menge von Sporen freigesetzt werden. Spielsachen und Lebensmittel sollte man aus dem Raum entfernen. Firmen müssen bei der Schimmelsanierung Richtlinien zum Arbeitsschutz beachten.

Folgende Schutzmaßnahmen sind beim Entfernen von Schimmel ratsam:

  • Tragen einer FFP3 Schutzmaske, um sich vorm Einatmen von Sporen zu schützen
  • Maske nur einmalig tragen, nach dem Gebrauch entsorgen
  • Schutzhandschuhe tragen
  • Schutzbrille tragen, damit der Schimmel nicht in die Augen gerät
  • Arbeitskleidung nach der Arbeit gründlich waschen.

Den Schimmelbefall sollte der Vermieter ernst nehmen. Nicht nur die Gesundheit der Bewohner, auch die Substanz des Gebäudes kann Schaden nehmen. Oft ist ein Schimmelbefall auch ein Hinweis auf einen Wasserschaden, Rohrbruch oder baulichen Mangel. Ungeachtet von der Diskussion zu der Ursache des Schimmels ist eine Entfernung der unansehnlichen Pilzkulturen deshalb notwendig. Es gilt unmittelbar zu handeln, am besten mit kühlem Kopf und bei klarem Verstand.