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Erneuerbare Energien im Mehrfamilienhaus

Die Bundesregierung fordert bei der Wärmeversorgung den massiven Einsatz von erneuerbaren Energien. Welche Technologien kommen beim Miethaus in Frage?

Immer noch werden in Deutschland 90 Prozent der Heizungen mit Öl und Gas betrieben. Der Einsatz von fossilen Brennstoffen in Gebäuden soll EU-weit langfristig komplett verschwinden. In Deutschland schreibt die neue Regierung schon ab 2025 für jede neu eingebaute Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien vor.

Der von der Bundesregierung geforderte Einsatz von erneuerbaren Energien ist bei Mehrfamilienhäusern vor allem im Bestand baulich nicht einfach umzusetzen. Abhängig ist die Energieeinsparung immer auch vom energetischen Gesamtzustand des Hauses. Es ist deshalb sinnvoll, bei der Planung für eine neue Heizung einen Energieberater hinzuzuziehen. Dessen Honorar wird mit Fördergeldern bezuschusst.

Ein Überblick über die Vor- und Nachteile der einzelnen Technologien:

Solarthermie

Die Solarthermie steht etwas im Schatten der Photovoltaik, ist aber eine ebenso ausgereifte Technologie, um die Sonne zu nutzen. Das Prinzip ist einfach erklärt. In den röhrenförmigen Kollektoren ist eine Wärmeträgerflüssigkeit eingeschlossen, die die Wärme aufnimmt. Ähnlich wie bei einem Gartenschlauch, in dessen Innerem das Wasser sich erwärmt.

Mit Hilfe einer Pumpe zirkuliert die Flüssigkeit im Haus und kann zur Warmwasseraufbereitung oder zur Ergänzung der Heizung verwendet werden.

Im Winter reicht die Sonnenstrahlung nicht aus, um Solarthermie einzusetzen. Aufgrund der zu geringen Energieersparnis ist die Solarthermie bislang bei Mehrfamilienhäusern nur wenig verbreitet.

Pelletheizung

Der Einsatz von Pelletheizungen ist bei Einfamilienhäusern rückläufig. Die Kosten für die Anschaffung sind rund ein Drittel höher als bei einem herkömmlichen Heizsystem. In Mehrfamilienhäusern steigen aber die Zahlen der Pelletheizungen. Aufgrund der günstigen Brennstoffpreise kann diese eine deutliche Ersparnis bei den Energiekosten bringen und sich so bereits nach einigen Jahren amortisieren.

Der Nachteil beim Mehrfamilienhaus ist, dass die Pelletheizung viel Platz braucht. Für die Pellets muss der Hauseigentümer einen Lagerraum schaffen, der gerade in vielen Bestandsbauten nicht vorhanden ist. Die Heizungen mit Holzpellets können die Installateure in Kaskade schalten, um so die Leistung zu erhöhen.

Biogas/Biomethan

Für die Herstellung von Biogas werden neben Gülle auch Bioabfälle, Klärschlamm, Fette oder Pflanzen verwendet. Die Nutzung von Biomasse und Energiepflanzen ist durch die „Teller-Tank-Diskussion“ und die damit verbundene einseitige Nutzung von Ackerflächen in die Kritik geraten. Da Solarthermie sowie Geothermie besonders im städtischen Umfeld häufig nicht realisierbar sind, hat der Gesetzgeber im Erneuerbare-Energien-Gesetz Biogas stärker gewichtet.

Biogas können die Versorger in das herkömmliche Gasnetz einspeisen. Dessen Einsatz ist unkompliziert und braucht keine neuen Installationen. Besonders effizient ist der Einsatz von Biogas in einem Blockkraftwerk oder in einer Brennstoffzelle. Biogas setzen Versorger auch bei der Nah- und Fernwärme ein.

Wärmepumpe

Wärmepumpen sind in Einfamilienhäusern längst Standard. Besitzer von Mehrfamilienhäusern sind bei deren Einsatz derzeit noch zögerlich, da die baulichen Voraussetzungen die Installation oft schwierig machen.

Bei der Wärmepumpe ist die Idee, Wärme aus der Luft, Grundwasser oder Erde zu nutzen. Um die Wärme aus dem Erdinnern zu holen, stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Besonders effektiv sind Sonden, die die Erdwärme aus rund 100 Metern Tiefe ins Innere des Hauses transportieren.

Die häufigste Art der Wärmepumpe ist die der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Der Standort dieser Heizung kann innen sein, dort wo sonst der Heizkessel steht. Wird die Luft-Wasser-Wärmepumpe außen aufgestellt, spricht man von einer Monoblock- oder Kompakt-Wärmepumpe. Über eine Leitung wird die Wärme in den Heizungskeller transportiert.

Die Wärmepumpe braucht sehr viel Strom, vor allem dann, wenn man ihre Effizienz für den Einsatz im Mehrfamilienhaus erhöhen will. In größeren Gebäuden mit Erdgasanschluss sind Gaswärmepumpen eine Alternative, da deren Stromverbrauch deutlich geringer ist als die der Elektrowärmepumpen. Sinnvoll ist die Kombination der Wärmepumpe mit Photovoltaik. Auf diese Weise sind Mieterstrom-Modelle realisierbar, die komplett auf erneuerbaren Energien beruhen.