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Preise für Einzimmerwohnungen gestiegen

Laut einer aktuellen Studie steigen die Kaufpreise und Mieten für Einzimmerwohnungen. Vor allem in urbanen Lagen sind kleine Wohnungen mit einem bis 1,5 Zimmern begehrt. Dieser Trend setzt sich langsam auch stadtauswärts fort. Zu diesen Ergebnissen ist das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln für Cube Real Estate gekommen.

Einzimmerwohnungen: Speckgürtel immer attraktiver

Die steigende Nachfrage kompakter Wohnformen ist in allen Altersklassen zu verzeichnen. Nicht nur Studenten fragen Einzimmerwohnungen nach. Auch Singles mittleren Alters oder Ältere interessieren sich hierfür. Der Anstieg der qualitätsbereinigten Mieten für kleine Wohnungen mit maximal eineinhalb Zimmern plus Küche und Bad beträgt im vergangenen Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr 2020 im bundesweiten Durchschnitt weitere 2,5 Prozent. Die qualitätsbereinigten Kaufpreise sind sogar um 12,2 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der „Compact Living Report“.

Die Nachfrage nach vermieteten Immobilien bleibt in den Metropolen auf einem hohen Niveau. Der Speckgürtel von Großstädten wird aber ebenso immer attraktiver. Zu diesem Ergebnis kommt ebenfalls die Studie. Für diese wurden sämtliche Miet- und Kaufobjekte mit einem bis 1,5 Zimmern in den 71 deutschen kreisfreien Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern, welche zwischen Anfang Januar 2018 und Ende Dezember 2021 verfügbar waren, untersucht.

Hohe Dynamik bei den Kaufpreisen 

Die Kaufpreise und deren Dynamik dahinter ist zurzeit sehr hoch. Viele Standorte verzeichnen Preissprünge von mehr als zehn Prozent. Mehr als 20 Prozent sind es sogar in manchen Städten wie Chemnitz, Leipzig und Wuppertal. Laut der Studie ist davon auszugehen, dass aufgrund dieser Dynamik weiterhin steigende Mieten zu erwarten sind. Dies betrifft vor allen Dingen kleine und preisgünstige Städte.

Wo die Preisniveaus bereits hoch waren, ist kaum eine weitere Steigerung zu verzeichnen. Hierzu gehören vor allem süddeutsche Städte wie Frankfurt am Main, Regensburg und Ingolstadt. Für das aktuelle Jahr 2022 wird aufgrund der steigenden Zinsen mit einer geringeren Kaufpreisdynamik prognostiziert. Die höheren Kosten für Energie sowie sinkende Reallöhne werden den Trend der steigenden Nachfrage nach Einzimmerwohnungen weiter verstärken.

Mietpreise ebenfalls steigend

Bei den Mietpreisen für die Einzimmerwohnungen gab es laut der IW-Studie die höchsten Zuwächse in Leipzig, Mönchengladbach, Wuppertal sowie Potsdam mit jeweils rund 4,5 Prozent. In Bielefeld und Berlin sind die Mieten im Jahr 2021 ebenfalls um mehr als vier Prozent gestiegen. Hier ist von einem niedrigen, anfänglichen Mietniveau auszugehen. Die einzige Ausnahme bildet Freiburg im Breisgau. Hier haben die Mieten trotz eines hohen Niveaus zugenommen. Eine Mietpreissteigerung von unter einem Prozent war hingegen in Dresden, Jena und Wolfsburg zu verzeichnen.

Folglich waren die Mietpreissteigerungen im Durchschnitt der sieben Top-Städte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) in Deutschland eher durchschnittlich. Am preisintensivsten ist München. Hier werden im Median 20 Euro pro Quadratmeter verlangt. Am günstigsten ist Chemnitz mit einer Miete von 5,42 Euro pro Quadratmeter.

Trend: kompaktes Wohnen

Dieser Trend zeigt, dass kompaktes Wohnen (Compact Living) in urbanen Gebieten immer attraktiver wird. Eine Sonderauswertung des Sozioökonomischen Panels (SOEP) sowie der Regionalstatistik des Statistischen Bundesamts zum Compact Living Segment in Deutschland fand dies heraus. So leben aktuell rund 2,2 Millionen Menschen hierzulande mit Erstwohnsitz im Segment der kompakten Wohnungen. Dies entspricht circa sieben Prozent der deutschen Mieter.

Und wer wohnt in den kleinen Wohnungen? Die Studie zeigt, es handelt sich häufig um junge, alleinstehende Personen wie Studenten. Aber auch junge Erwerbstätige finden Einzimmerwohnungen attraktiv. Als Zweitwohnsitz sind die Objekte vor allem für Pendler interessant. Alle anderen Zielgruppen werden in der Studie nicht betrachtet.

Es interessieren sich vermehrt auch ältere Personen für den kleinen Wohnraum. Die Gesellschaft wird immer älter. Viele wollen mittlerweile auch im Alter nochmal ihre Wohnsituation ändern. Bereits zwei Drittel der Generation 65 plus können sich dies vorstellen. Kleinere und altersgerecht konzipierte Einzimmerwohnungen stehen daher auch hier klar im Trend.

Bessere Konditionen für Einzimmerwohnungen

Einzimmerwohnungen sind laut Bundesverband Micro-Living (BML) in den Ballungsräumen knapp und teuer. „Wir brauchen deshalb insgesamt ein größeres Angebot von studentischem Wohnen“, forderte Verbandschef Michael Vogt. Dies sei auch vor dem Hintergrund steigender Energiepreise ein relevanter Punkt. Weiterhin müsse man über zusätzliche Entlastungen nachdenken, da an den Universitäten wieder Präsenzveranstaltungen stattfinden.

Vogt fordert zudem mehr möblierte Einzimmerwohnungen in der Nähe von Universitäten. Diese sollten auch mit WLAN ausgestattet sein. Durch solche speziellen Studentenwohnungen würde der Druck aus dem klassischen Markt für Wohnungen weniger werden.

Ein Weg zu einem Anstieg von attraktivem Wohnraum führe über die Kommunen, sagt außerdem der stellvertretende BML-Vorsitzende Jan-D. Müller-Seidler. Der Kampf um das höchste Gebot lässt Anbieter von studentischem Wohnen oft schlecht dastehen. Die hohen Preise für Immobilien und Grundstücke werden oft auf die Mieter umgelegt. Bei den durch die Kommunen individuell festgelegten Stellplatz-Satzungen gebe es ebenso erhebliches Einsparpotenzial. Dementsprechend dürften studentische Wohnungen nicht wie klassische Wohnungen in Mehrfamilienhäusern betrachtet werden.