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Mietkautionsversicherung: Welche Vor- und Nachteile bringt sie für Vermieter?

Eine Mietkautionsversicherung hilft Deinen Mietern, beim Umzug Bargeld zu sparen – auch wenn sich das finanziell nicht immer auszahlt. Für Vermieter bringt die Bürgschaftsversicherung einige Vorteile. Doch wie funktioniert eigentlich eine Mietkautionsversicherung? Erfahre hier, was sich dahinter verbirgt und welche Vor- und Nachteile es gibt.

Eine Mietkautionsversicherung hilft Deinen Mietern, beim Umzug Bargeld zu sparen – auch wenn sich das finanziell nicht immer auszahlt. Für Vermieter bringt die Bürgschaftsversicherung einige Vorteile. Doch wie funktioniert eigentlich eine Mietkautionsversicherung? Erfahre hier, was sich dahinter verbirgt und welche Vor- und Nachteile es gibt.

Zusammenfassung

  • Die Mietkautionsversicherung ist eine Mietkautionsbürgschaft, bei der die dritte, bürgende Person eine Versicherungsgesellschaft ist.
  • Die Versicherung deckt vom Mieter selbst verursachte Schäden in Höhe von maximal drei Nettokaltmieten ab.
  • Für Vermieter bringt eine Mietkautionsversicherung einige Vorteile.
  • Vermieter sind nicht verpflichtet, sich auf eine Mietkautionsversicherung einzulassen.
  • Für Mieter lohnt sich eine solche Versicherung finanziell meist nicht.

Was ist eine Mietkautionsversicherung?

Umzüge sind teuer – Umzugsunternehmen, neue Couch, schicke Tapete, da kommt oft ein Batzen Geld zusammen. Einige Mieter greifen daher gerne auf eine Mietkautionsversicherung zurück, so können Sie das Geld für die Kaution in die neue Wohnung investieren.

Und so funktioniert´s: Eine Mietkautionsversicherung ersetzt den Kautionsbetrag, den Dir Dein zukünftiger Mieter normalerweise zu Beginn des Mietverhältnisses übergibt oder überweist. Statt Bargeld erhältst Du in dem Fall die Bürgschaftsurkunde einer Versicherung. Die Mietkautionsversicherung ist nach dieser Definition also eine Mietkautionsbürgschaft, bei der die dritte, bürgende Person eine Versicherungsgesellschaft ist.

Mietkautionsversicherung – Definition Kaution: Das Wort Kaution stammt vom lateinischen „catio“ und bedeutet Sicherheit. Im Immobilienwesen bedeutet eine Kaution zu zahlen, dass der Mieter einen bestimmten Geldbetrag beim Vermieter hinterlegt. Dieser kann das Geld im Schadensfall einbehalten.

Seit 2008 können Mieter eine Barkaution oder Bankbürgschaft durch die Mietkautionsversicherung ersetzen. Das gilt übrigens nicht nur für private Mieter, sondern auch bei gewerblichen Mietverhältnissen.

Zieht Dein Mieter aus und hinterlässt beispielsweise eine kaputte Tür, einen selbstverschuldeten Wasserschaden in der Küche oder Mietschulden, bist Du über die Bürgschaftsversicherung finanziell abgesichert – in Höhe von maximal drei Nettokaltmieten.

Was gilt gesetzlich bei einer Mietkautionsversicherung?

Mietkautionsversicherung bei Wohnimmobilien: Bei einer Mietkautionsversicherung gelten für Vermieter und Mieter dieselben gesetzlichen Bestimmungen, wie bei der klassischen Mietkaution. Für private Mieter von Wohnraum ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) die Höhe der Mietkaution, die Zahlungsregelung bei Ratenzahlung und die Anlage der Mietkaution in § 551 Absatz 1 bis 3 BGB geregelt. So darf etwa die Kautionssumme höchstens das Dreifache der Monatsmiete (ohne Betriebskosten) betragen, das gilt ebenfalls für die Versicherungssumme.

Mietkautionsversicherung bei Gewerbe: Für Immobilien, die gewerblich genutzt werden, gelten die Bestimmungen in § 551 BGB nicht. Kautionsvereinbarungen musst Du mit Deinem Mieter individuell aushandeln. Für Gewerbetreibende kann das bedeuten, dass diese eine höhere Mietkaution zahlen müssen oder diese nicht verzinst wird.

Welche Schäden deckt die Mietkautionsversicherung ab?

Die Mietkaution dient Dir als Sicherheit, damit Du im Schadensfall finanziell abgesichert bist. Die Versicherungssumme beträgt allerdings je nach Vereinbarung im Mietvertrag nur maximal bis zu drei Netto-Monatsmieten. Trägt der Mieter Schuld am Schaden, erhältst Du die komplette Mietkautionssumme oder einen Teil davon von der Mietkautionsversicherung.

Doch welche Art von Schäden deckt die Mietkaution eigentlich ab? In der Regel greift diese in den folgende Fällen:

  • wenn Dein Mieter Nebenkosten oder die Miete nicht komplett bezahlt
  • wenn dein Mieter Schäden an der Immobilie verursacht, für die er haftbar ist
  • wenn Dein Mieter beim Auszug Schönheitsreparaturen oder Renovierungen nicht vornimmt, die im Mietvertrag festgeschrieben sind

Es gibt natürlich auch Schadensfälle, für die Du als Vermieter aufkommen musst. Das betrifft vor allem Mängel, die durch normalen Gebrauch und Verschleiß auftreten – zum Beispiel die Abnutzung des Holzparketts.

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Unser Tipp: Fertige bei der Wohnungsübergabe sowohl beim Einzug als auch beim Auszug ein von beiden Seiten unterschriebenes Übergabeprotokoll an, in dem ihr gemeinsam Mängel und Ungewöhnliches festhaltet (am besten auch per Foto). So kannst Du Streitigkeiten vorbeugen und hast auch vor der Versicherung etwas in der Hand.

In den meisten Fällen kommt es erst gar nicht soweit. Endet das Mietverhältnis und alles ist prima, gibst Du deinem Mieter die Bürgschaftsurkunde der Versicherung einfach zurück. Dieser kann die Mietkautionsversicherung dann kündigen.

Mietkautionsversicherung: Vor- und Nachteile für Vermieter

Mietkautionsversicherung: Vorteile für Vermieter 

Du hast mit einer Mietkautionsversicherung noch keine Erfahrungen gemacht? Dann bist Du vielleicht erst einmal skeptisch, wenn Dein Mieter diese Option auf den Tisch legt.

Du solltest jedoch wissen, dass eine solche Versicherung für Vermieter durchaus Vorteile mit sich bringt:

  • Im Schadensfall bietet Dir die Versicherung verlässliche Zahlungssicherheit.
  • Du musst kein Kautionskonto anlegen und auch keine Kautionszinsen mühsam berechnen – so sparst Du Verwaltungsarbeit.
  • Die aus der Mietkautionsversicherung folgenden Kosten trägt der Mieter.
  • Du sparst Dir die Bonitätsprüfung Deines Mieters, denn meist erledigt das der Mietkautionsversicherer. Wenn Dein Mieter einen Kautionsversicherer findet, welcher bei der Bonitätsprüfung beispielsweise auf Daten der Wirtschaftsauskunftei Infoscore zurückgreift, kann dieser auch eine Mietkautionsversicherung ohne SCHUFA-Nachweis abschließen.
  • Einige Banken bieten zudem keine Kautionskonten mehr an, da diese an Alternativen wie Mietkautionsbürgschaften mehr verdienen.

Mietkautionsversicherung: Nachteile für Vermieter

Eine Mietkautionsversicherung hat kaum Nachteile für Vermieter. Das einzige Manko: Du hast im Schadensfall nicht unmittelbar Zugriff auf die Kautionssumme. Meist geht die Abwicklung des Schadensanspruches bei der Versicherung jedoch recht schnell, so dass Dir dass Geld zügig ausgezahlt wird.

Bei den meisten Versicherern haben Mieter außerdem die Möglichkeit, Einwände gegen die Auszahlung einzubringen. Ein Rechtsstreit wegen unterschiedlicher Ansichten kann es allerdings auch bei einer herkömmlichen Kaution geben.

Dein Mieter möchte eine Mietkautionsversicherung abschließen und Du bist Dir unsicher, ob Du Dich darauf einlassen solltest? Unsere Experten von Vermietet.de beraten Dich gerne dazu. Entschiedest Du Dich für eine Barkaution, kannst Du mit unseren hilfreichen Tools Deine Konten ganz einfach selbst verwalten.

Mietkautionsversicherung: Kosten und Nachteile für den Mieter

Mietkautionsversicherung: Kosten für den Mieter

Für den Mieter bringt diese auf den ersten Blick so lohnenswerte Versicherung nicht nur Vorteile mit sich. Umsonst ist diese Art der Versicherung nämlich nicht. Statt einer einmaligen Kautionssumme, zahlt der Mieter eine Versicherungsgesellschaft dafür, dass diese dem Vermieter als Bürge zur Verfügung steht. In der Regel betragen die Kosten jährlich zwischen 3 und 6 Prozent der Mietkaution. Für einen Mieter ist eine Mietkautionsversicherung also mit Kosten verbunden, die sich mit der Länge der Mietdauer erhöhen.

Der Nachteil: Diese Summe bekommt der Mieter – anders als bei einer klassischen Mietkaution – nach Ende des Mietverhältnisses nicht zurück. Bei einigen Versicherungsgesellschaften kommt dazu noch eine einmalige Aufnahmegebühr. Deutlich günstiger ist meist eine Bankbürgschaft.

Regress: Der Mieter zahlt das Geld zurück 

Was viele Mieter nicht wissen: Viele Versicherer verlangen bei selbstverschuldetem Schaden die gesamte Summe nach einer kurzen Frist vom Mieter zurück – das nennt sich Regress. So schützen sich Versicherungen vor absichtlicher und grob fahrlässiger Ausnutzung der Leistung. Viele Mieter fallen dann aus allen Wolken, weil sie das Kleingedruckte nicht gelesen haben.

Achtung: Der Regress kann unter Umständen auch dazu führen, dass Dein Mieter alle Hebel in Bewegung setzen wird, damit die Versicherungsgesellschaft gar nicht erst zahlt. Es gibt allerdings unterschiedliche Formen der Mietkautionsversicherung. Bei der „selbstschuldnerischen Bürgschaft“ kann der Mieter alle rechtlichen Einwände, die gegen Anspruch des Vermieters sprechen, gegenüber der Versicherungsgesellschaft vorbringen – und so die Auszahlung möglicherweise verhindern. Bei der selteneren „Bürgschaft auf erstes Anfordern“ zahlt der Bürge grundsätzlich und ohne Prüfung der Vermieteransprüche. Der Mieter kann die Auszahlung dann nur verhindern, wenn die Forderung des Vermieters ganz offensichtlich nichts mit dem Mietverhältnis zu tun hat.

Alles in allem lohnt sich eine Mietkautionsversicherung also vielleicht für Vermieter, jedoch meist nicht für den Mieter. Eine Ausnahme gilt für Mieter, die andernfalls teure Zinsen für einen Dispo oder einen Kredit zahlen müssen, welche die Kosten für die Versicherung übersteigen.

Was musst Du bei der Mietkautionsversicherung als Vermieter sonst noch beachten?

Wichtig: Sowohl die Höhe der Mietkaution als auch die Zahlungsmodalitäten – also ob beispielsweise eine Mietbürgschaft per Versicherung vereinbart wurde – sollten im Mietvertrag festgeschrieben sein. Das gilt für private und gewerbliche Mieter.

Mit unseren hilfreichen Tools und Vorlagen bist du bei Vermietet.de auch bei Mietverträgen auf der sicheren Seite.

Was tun im Schadensfall?

Du wartest auch nach mehrmaliger Aufforderung vergeblich auf die Mietzahlung oder der Mieter hält sich nicht an die Vereinbarungen zu Schönheitsreparaturen. In diesem Fall meldest Du den Schaden der Versicherungsgesellschaft (steht auf der Bürgschaftsurkunde).

Der Ablauf ist einfach:

  1. Du füllst ein Formular aus und reichst dieses zusammen mit dem Mietvertrag, der Bürgschaftsurkunde und eventuell Nachweisen über den Schaden ein.
  2. Ein Expertenteam prüft deine Forderung.
  3. Wird die Forderung akzeptiert, erhältst du die Versicherungssumme in der Regel innerhalb von 14 Tagen.

Achtung: Es gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Eine Schönheitsreparaturklausel im Mietvertrag wird nach § 307 BGB dann ungültig, wenn diese zu weitreichende oder unangemessene Verpflichtungen für den Mieter beinhaltet.

Mietkautionsversicherung – Müssen Vermieter diese annehmen?

Die Entscheidung darüber, welche Art von Mietsicherheit Du Dir als Vermieter wünschst, liegt ganz bei Dir. Das heißt, du bist gesetzlich nicht verpflichtet, eine Mietkautionsversicherung zu akzeptieren und kannst diese auch ablehnen.

Viele Vermieter sind misstrauisch, wenn Mieter eine Mietkautionsversicherung in Anspruch nehmen wollen – schließlich könnte das auch auf akute finanzielle Probleme des Mieters hindeuten.

Für eine beidseitig akzeptierte Mietkautionsversicherung sind also Erfahrungen des Vermieters ausschlaggebend. Vor der Annahme einer Mietkautionsversicherung sollten Dir Vor-und Nachteile dieser Art der Bürgschaft bewusst sein. Wenn du verantwortungsvoll handeln möchtest, kannst Du Deinen Mieter auch auf die finanziellen Nachteile der Mietkautionsbürgschaft hinweisen. Letztlich geht es, wie so oft, bei der Entscheidung auch um Dein Bauchgefühl.