Einen Immobilienverkauf sollte man niemals ohne eine Immobilienschätzung planen. Allerdings machen Eigentümer nicht selten Fehler, wenn sie ihre Immobilie schätzen. Wir erklären, was Sie beachten sollten, um einen realistischen Marktwert zu erhalten.
Häufige Fehler beim Hausverkauf und der Preisschätzung
Bevor Sie eine Immobilie verkaufen, ist es sinnvoll eine Wertschätzung vorzunehmen, um einen ersten Indikator für den Verkehrswert zu erhalten. Dabei sollten Sie die folgenden Fehler unbedingt vermeiden:
- Sie berechnen Renovierungsarbeiten, Modernisierungen und Ausstattung 1:1. Der tatsächliche Wert von Handwerksarbeiten, Modernisierungsmaßnahmen und zusätzlicher Ausstattung hängt jedoch von vielen weiteren Faktoren ab und nicht nur von den realen Kosten.
- Sie kalkulieren mit den vorgegebenen durchschnittlichen Bodenrichtwerten, ohne diese nach oben oder unten anzupassen. Wenn Sie Ihre Immobilie schätzen, sollte der Richtwert aber immer individuell angepasst werden, da Größen wie Grundstücksform und -größe, Bodenbeschaffenheit, Erschließungsgrad, Art der Bepflanzung, Lage und Bebauungsmöglichkeiten ebenso in die Ermittlung einfließen.
- Sie berechnen die Wohnfläche falsch, wie etwa die Fläche von ausgebauten Dachböden oder Terrassen. Hier darf nur ein bestimmter Prozentanteil der Fläche mit einfließen.
- Sie orientieren sich an den Preisen in Online-Portalen für Immobilien in vergleichbarer Größe und Lage. Diese sind aber meist 10 bis 15 Prozent über dem Marktwert angesetzt, um nach den Verhandlungen möglichst den realistischen Verkehrswert als Verkaufspreis zu erhalten.
- Wenn Sie die Immobilie selber schätzen, besteht die Gefahr, dass Sie sich von Ihren Emotionen und Erinnerungen leiten lassen. Dadurch bewerten Sie die Immobilie möglicherweise höher als diese tatsächlich ist.
Hinweis: Wir von Vermietet.de wissen, dass bei einem Immobilienverkauf viele Aufgaben anfallen und mitunter sogar Probleme entstehen – beispielsweise erlösmindernde Steuern. Beachten Sie daher, dass Sie für eine vermietete Immobilie, die Sie innerhalb von zehn Jahren nach dem Erwerb wieder veräußern, eine Spekulationssteuer auf den Gewinn zahlen müssen.
Den Wert einer Immobilie richtig schätzen
Bevor sie eine Immobilie schätzen, schauen sich die Immobilienschätzer bzw. -makler oder -gutachter die Art der Immobilie an: Handelt es sich um eine reine Wohnimmobilie (z. B. ein Einfamilienhaus), wird das Verkehrswertverfahren genutzt. Sind mit der Immobilie Einnahmen erzielt worden, wendet man hingegen das Ertragswertverfahren an. Je nach Verfahren spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle für den Immobilienwert. Die wichtigsten Faktoren sind dabei die Mikro- und Makrolage, die Größe, die Bauweise sowie der Zustand. Zudem spielt die Energieeffizienz eine zunehmend größere Rolle beim Verkauf von Immobilien – insbesondere bei Bestandsimmobilien. Aber auch Details wie die Raumhöhe, eine Fußbodenheizung, eine zeitlose Bad-Ausstattung, einbruchsichere Türen und Fenster sowie die Verlegung von TV- und Internetzugängen sind wichtig, wenn Sie eine Immobilie und deren Wert schätzen lassen.
Immobilie online schätzen – ist das sinnvoll?
Wenn Sie Ihre Immobilie online schätzen lassen, achten Sie darauf, dass möglichst viele Faktoren abgefragt werden. Immobilienbewertungen, die nur auf der Postleitzahl, der Hausgröße und dem Baujahr beruhen, sind häufig fehlerbehaftet. Achten Sie also darauf, dass der Immobilienrechner für den Verkaufspreis viele Details abfragt und mit aktuellen Marktwerten vergleicht. Bei einer besonders speziellen Bauart, Architektur oder Innenausstattung sollten Sie einen Makler oder ggf. einen Baugutachter beauftragen, der die Immobilie vor Ort schätzen kann.