Über 500.000 Vermieter nutzen unsere Lösung!

Immobilienfinanzierung mit Crowdfunding – Chancen und Risiken

“Crowdfunding” hat der ein oder andere vielleicht schon in Bezug auf Startups oder (Brett-) Spiele gehört. Inzwischen ist das System auch in der Immobilienbranche angekommen. Was genau es damit auf sich hat, erklären wir Euch hier.

Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding oder auch Schwarmfinanzierung ist eine Art der Projektfinanzierung. Das Prinzip ist simpel: Eine Menge (Crowd) finanziert (funding) gemeinsam eine Sache, eine Idee oder eben eine Immobilie. Jeder einzelne wirft eine bestimmte Summe in den Topf, bis genug Kapital zusammengekommen ist, um das Projekt zu finanzieren.

Die Idee dahinter ist bereits einige hundert Jahre alt. Aber erst mit dem Internet und Plattformen wie beispielsweise kickstarter.com wurde der Begriff einer breiteren Masse bekannt. Und schließlich wurde diese Finanzierungsform auch in den Investmentbereich übertragen.

Welche Arten von Crowdfunding gibt es?

Crowdfunding mit Spenden

Wer sich an einem Projekt beteiligen möchte, spendet eine (beliebige) Summe. Wie auch bei anderen Spendenformen gibt es keine Rückzahlung oder andere Gegenleistungen dafür.

Crowdfunding mit Gegenleistung

Bei dieser Art des Crowdfunding bekommen die Geldgeber eine Gegenleistung für ihre Investition. Allerdings handelt es sich hier um eine nicht-monetäre Gegenleistung, zum Beispiel in Form von freien Eintritten oder Ermäßigungen.

Crowdlending

Von Crowdlending wird gesprochen, wenn sich Privatpersonen untereinander Geld leihen. Hier sind meistens keine Zinsen oder andere Gegenleistungen zu erwarten. Allerdings wird das Geld im Gegensatz zum spendenbasierten Crowdfunding wieder zurückgezahlt.

Crowdinvesting

Crowdinvesting oder auch “Equity-Based Crowdfunding” kommt bei Immobilieninvestitionen zum Einsatz. Die Investoren werden für ihren Beitrag mit Zinsen oder einer Gewinnbeteiligung entlohnt.

Wozu dient Crowdinvesting in Immobilien?

Im Grunde ist das Crowdinvesting so ähnlich wie das klassische Baudarlehen zu verstehen. Der Immobilienmarkt boomt und die Nachfrage nach mehr Wohnraum ist ungebrochen. Gerade in den aktuellen Niedrigzinszeiten sehen viele Projektentwickler zahlreiche Chancen, ihre Bauvorhaben umzusetzen.

Niedrige Zinsen und ein boomender Immobilienmarkt führen jedoch dazu, dass die Kosten für Grundstücke und Baudienstleistungen erheblich steigen. Die Banken finanzieren diese Mehrkosten jedoch nicht oder nur teilweise. Die Projektentwickler müssen also deutlich mehr Eigenkapital beisteuern.

Um nicht das Firmenkapital zu binden und somit die Liquidität zu verlieren, wird das Eigenkapital von Dritten gestellt – durch Crowdfunding beziehungsweise Crowdinvesting.

Wie werden Immobilienprojekte mit Crowdinvesting realisiert?

  1. Zunächst wird das Bauprojekt auf speziellen Plattformen präsentiert. Meist werden auch andere Marketingkanäle genutzt, um möglichst viele Interessenten aufmerksam zu machen.
  2. Anleger können nun direkt über die Plattform investieren. Ist genug Kapital zusammengekommen, wird es als Nachrangdarlehen an die Projektentwickler ausgezahlt und das Projekt wird umgesetzt.
  3. Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts, erhalten die Anleger ihr Investment inklusive der vereinbarten Zinsen zurück.

Für wen eignet sich Crowdinvesting?

Crowdinvesting ist natürlich für Baufirmen besonders interessant, weil es ihnen die Möglichkeit bietet, ohne eigenes Kapital schnell Projekte zu realisieren. Aber auch für Investoren kann es eine lohnende Kapitalanlage sein.

Besonders Kleinanleger profitieren von Crowdinvesting. Bauprojekte an großen Wachstumsstandorten haben die größten Aussichten auf Profit, sind allerdings auch sehr teuer, sodass Kleinanleger nicht die nötige Summe aufbringen können. Durch Crowdfunding können Anleger auch mit weniger Kapital in solche Projekte investieren.

Die Vorteile bestehen unter anderem in Renditen von meistens über fünf Prozent und kurzen Kapitalbindungsfristen. Außerdem gibt es keine Zusatzkosten, da sämtliche Gebühren vom Projektentwickler übernommen werden.

Welche Risiken bestehen für Anleger?

Neben den Vorteilen gehst Du beim Crowdfunding aber auch Risiken ein. Diese sind unter anderem:

  • Kein Mitspracherecht bei der Projektentwicklung oder -umsetzung. Du bist lediglich stummer Investor.
  • Keine Haftung für das investierte Geld. Du könntest also im schlimmsten Fall das gesamte Investment verlieren.
  • Im Falle einer Insolvenz wird zunächst die Bank bedient. Da das Kapital aus dem Crowdfunding als Nachrangdarlehen an die Projektentwickler geht, bekommst Du nur dann Dein Investment (ganz oder teilweise) zurück, wenn nach der Rückzahlung an die Bank noch Geld übrig ist.
  • Keine Kündigungsmöglichkeit. Dein Kapital ist bis zum Abschluss des Projekts beziehungsweise Ende der Laufzeit gebunden.

Unser Tipp:

Wenn Du per Crowdfunding in Immobilien investieren möchtest, solltest Du Dir die Projekte genau anschauen. In welche Immobilien investierst Du genau? Wie ist die Lage der Immobilien? Gibt es bereits Käufer? Wie stehen die Chancen, das Projekt mit Gewinn abzuschließen?

Crowdinvesting-Plattformen stellen Dir sämtliche Informationen zur Verfügung, sodass Du genau weißt, wofür Dein Geld verwendet wird. Das hilft Dir dabei, die Risiken abzuwägen und eine Entscheidung für oder gegen das Projekt zu treffen.