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Extremwetter — Wie sichere ich mein Haus vor Schäden?

Auch in diesem Jahr haben Starkregen, Hagel und Sturmtiefs erheblich Schäden an Gebäuden angerichtet. Einige Tipps, um das Haus bei aufziehendem Unwetter wetterfest zu machen.

Auch der diesjährige Sommer bringt nicht nur Sonnenschein und gute Laune, sondern auch heftige Unwetter mit zum Teil sintflutartigen Regenfällen. Sind die Keller vollgelaufen, Fenster zerbrochen oder die Dachziegel auf der Straße zerschellt, ist der Ärger groß. Für den Vermieter stehen nicht nur kostspielige Sanierungsarbeiten an. Oft haben die Schäden auch anstrengende Diskussion mit den Mietern über Schadensersatz bis zur Mieterminderung zur Folge.

Um gegen Extremwetter gewappnet zu sein, helfen einige vorausschauende Maßnahmen, um das Gebäude wetterfest zu machen.

Der Sturm kommt

Warnt der Wetterdienst und der dunkle Himmel vor einem Sturm, dann gilt es zu handeln. „Schließen Sie dann alle Fenster und Türen, auch im Keller, damit kein Winddruck im Gebäude entsteht. Stellen Sie die Rollläden entweder ganz runter oder ganz hoch, da sonst der Wind zwischen die nur halb geschlossenen Läden und das Fenster dringt und den Rollladen aus der Führung drückt“, rät der Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Statiker und Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Auch der Austausch alter Fenster ist ein wirksamer Schutz gegen Sturmschäden. Neue Fenster halten Winddruck und Hagel besser stand.

Sichtprüfung nach dem Unwetter

Nach einem Sturm gilt es, Angriffspunkte vor einem neuen Sturm zu beseitigen. Gebäude und Grundstück sollten zuerst sorgfältig in Augenschein genommen werden. Undichte Dachstellen sollte man umgehend abdichten, fehlende Ziegel ersetzen und zerbrochene Fenster reparieren. Wichtig zu wissen: Auch gegenüber der Versicherung haben Hausbesitzer die Pflicht, weiteren Schäden vorzubeugen.

Kein Risiko eingehen

Bei der Inspektion gefährlicher Stellen, zum Beispiel auf dem Steildach, sollte man sich als Eigentümer nicht unnötig in Gefahr bringen. Dafür sind Fachleute da, die die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Die regionale Dachdeckerinnung hilft beim Auffinden von qualifizierten Experten weiter.

Wasserschäden sofort trocknen

Wasser kann bei Gebäuden erhebliche Schäden anrichten. Wichtig ist es, nass gewordenen Stellen sofort zu trocknen. Nässe verursacht nicht nur Schimmel (Was tun bei Schimmel?). Sind konstruktive Teile betroffen, wie zum Beispiel der Dachstuhl, kann auch die Statik in Mitleidenschaft gezogen werden.

Sind die Wasserschäden gefunden, prüfen Trocknungsfirmen zuerst die Feuchtigkeitswerte. Die Trocknung mit Heizgeräten kann sich bis zu vier Wochen hinziehen. Das bedeutet auch für die Mieter viel Stress, den er dann gerne an den Vermieter weiterreicht. Erst nach vollständiger Trocknung kann mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden.

Glühbirne

Praxistip: Die meisten Versicherungen haben für die Trocknung nach Wasserschäden feste Partner. Erkundige Dich danach bei Deiner Versicherung, bevor Du einen Auftrag an eine Firma vergibst. Trocknungsfirmen rechnen tageweise, pro Trocknungsgerät ab. Um keine Überraschungen zu erleben, kannst Du ein Komplettangebot für die veranschlagte Trocknungszeit einholen. Trocknungsgeräte verbrauchen viel Strom. Wichtig ist es, dass die Trocknungsfirma die Zählerstände notiert, damit Du die Stromkosten gegenüber der Versicherung und dem Mieter korrekt abrechnen kannst.

Schlamm im Keller

Vollgelaufene Keller als Folge von Starkregen oder Überschwemmungen sind eine der Hauptfolgen des Extremwetters. Oft schafft es die Kanalisation nicht mehr, die Wassermaßen abzuleiten. Vorsicht ist geboten, wenn der Keller verschlammt ist und das Wasser nicht durch Türen, Fenster oder Abflüsse eingedrungen ist. Dann könnte die Bodenplatte beschädigt sein. „Bei der Begutachtung der Gebäude sollte man besonders auf neue Risse in den Wänden und in der Bodenplatte achten“, erklärt Prof. Dr. Norbert Gebbeken, „Allerdings: Nicht jeder Riss bedeutet, dass die Standsicherheit des Gebäudes gefährdet ist. Wie groß der Schaden tatsächlich ist, das können im Bauwesen tätige Ingenieure mit Spezialgebiet Statik einschätzen.“

Vor allem in Hochwassergebieten sollten Eigentümer drauf achten, dass die Kellerräume nicht bewohnt sind. Steckdosen dürfen im Keller nicht in Bodennähe angebracht werden.