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Smart gegen Smog

Dicke Luft in Großstädten weltweit. Ein Designer sagte der Umweltbelastung den Kampf an und entwickelte eine Lösung, die nicht nur smart ist und die Luft reinigt, sondern auch zeitlos und schön ist.

Dicke Luft in den Großstädten

Peking, Pretoria oder Lima, weltweit kämpfen Metropolen weltweit gegen den Smog, der sich Tag für Tag wie eine Glocke über Ihre Zentren setzt. Doch wer glaubt, wir Europäer hätten diese Probleme nicht, der irrt. Auch Mailand, Rouen oder Krakau weisen regelmäßig hohe Smogbelastungen aus. Bereits im Jahr 2013 legte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals einen Bericht zu den Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit vor, mit einer erschreckenden Kernaussage: eine langfristige Exposition gegenüber Feinstaub zu der Herz-Kreislauf-Krankheit Arteriosklerose führen, Geburten beeinträchtigen und Atemwegserkrankungen bei Kindern verursachen kann. Doch auch wer Smog weniger regelmäßig ausgesetzt ist, kann Schäden davontragen. So können sich bei Smog kleine Feinstaubpartikel in der Lunge absetzen und dort Entzündungen verursachen. Viele Menschen spüren auch, dass sie Smog ausgesetzt sind, indem sie Reizhusten bekommen, Übelkeit oder Kopfschmerzen verspüren.

Dort, wo hohe Luftverunreinigung auf besondere meteorologische Bedingungen trifft, entsteht Smog. Zwar hat sich die Luftqualität in Europa in den letzten Jahrzehnten verbessert. Trotzdem ist auch hier die Luft verunreinigt. Ungewöhnlich sind die Meldungen daher nicht, wenn Berlin, Paris oder Madrid Smogalarm ausrufen. Das geschieht, wenn die Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub überschritten werden. Schuld daran sind vor allem der Straßenverkehr, die Industrie und der Energiesektor. Tritt gleichzeitig eine ungünstige Wetterlage auf, entsteht in industriellen Ballungsräumen Smog.

Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Klimaneutralitätsversprechen – die Lösungen gegen die Smog-Problematik sind vielfältig, doch zumeist schwer messbar. Das dachte sich auch der niederländische Konzeptkünstler Daan Roosegaarde. Gemeinsam mit der Technischen Universität Eindhoven entwickelte er eine Ionisierungstechnologie, die den in der Luft enthaltenen Feinstaub über Kupferspulen elektrisch auflädt und von Filtern bindet. Der Name des Designobjektes mit dem positiven Impact auf Natur und Umwelt: Smog Free Tower. Sieben Meter ragt der Turm mit der Aluminiumverkleidung in die Höhe, an seiner Spitze befindet sich ein – von unten nicht sichtbares – Windrad. Was klingt, wie ein Raumschiff aus einem Science Fiction Film, hat damit jedoch wenig zu tun. Stattdessen widmet er sich einem ganz realen Problem: dem Smog in vielen Großstädten. Wie ein Riesenstaubsauger saugt er die schmutzige Luft im Umkreis von 60 Metern ein – und stößt sie sauber wieder aus. Auf diese Art säubert der Smog Free Tower bis zu 30.000 Kubikmeter Luft pro Stunde.

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Betrieben wird der Smog Free Tower mit 1170 Watt Strom, die das Windrad auf dem Dach produziert. Der gut gestaltete Luftreiniger räumt aber nicht nur Smog auf, sondern kann auch zur Herstellung von edlem Schmuck verwendet werden.

Der Smog Free Tower kam bisher in Korea, Rotterdam, Krakau und Peking zu Einsatz. Er gehört zu Roosegaardes „Smog Free Project“, einer langfristigen Kampagne für saubere Luft in Städten. Mit Projekten wie dem Smog Free Tower will Roosegaarde auf das Problem der schmutzigen Luft aufmerksam machen. Denn natürlich ist der Smog Tower bisher vor allem ein Projekt an der Schnittstelle von Kunst und Technologie. Wollte man tatsächlich einen stadtweiten Effekt erreichen, müssten sehr viele Smog Free Tower aufgestellt werden. So hilft der Riesenstaubsauger vor allem Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren. Einen weiteren Nebeneffekt hat der Smog Free Tower übrigens auch: die eingefangenen Schmutzpartikel aus der Luft werden zu Schmuckstücken gepresst.

Zwar bekämpft der Smog Free Tower nicht die Ursache, sondern nur die Symptome der Umweltbelastung, doch Roosegaarde bezieht hierzu eine klare Stellung: „Auf der einen Seite gibt es die natürlichen Ursachen von Feinstaub, Sandstürme oder Waldbrände etwa, die sich kaum beeinflussen lassen. Die menschlichen Ursachen zu beseitigen, auf Kohle, Abfallverbrennung und veraltete Motoren zu verzichten und Städte so zu planen, dass der Luftfluss nicht gebremst, sondern ermöglicht wird, ist wünschenswert und notwendig, derzeit aber unrealistisch.“

Der Kopf dahinter:
Daan Roosegaarde ist ein niederländischer Konzeptkünstler, der sich mit der Beziehung zwischen Mensch, Technologie und Raum beschäftigt. Schon als Kind war Roosegaarde von der Natur fasziniert – besonders von Quallen und Glühwürmchen. Nach seinem Master in Architektur gründete er 2007 das Studio Roosegaard, um Projekte zu entwickeln, die Kunst und Technologie sinnvoll miteinander verbinden. Mit dem Smog Free Project widmet sich Roosegaarde dem Thema Luftverschmutzung. Seine Devise: Mithilfe von urbanen Innovationen Aufmerksamkeit für das Thema erregen. „Wir sind auf einer Mission für saubere Luft“, heißt es von Roosegaarde. Neben dem Smog Free Tower hat er mittlerweile auch das Smog Free Bicycle entwickelt, das verschmutzte Luft einsaugt und als saubere Luft an den Fahrradfahrer zurückgibt.