Luccas Andreetto de Menezes ist Tech Lead bei Vermietet.de. Mit seinem Team aus Entwicklern und Designern entwirft er die Funktionen der Plattform. Wir sprechen mit ihm über sein aktuelles Projekt, Datensicherheit und die Digitalisierung der Immobilienbranche.
Luccas, erzähl uns von deinem Job: Was ist Deine Position bei Vermietet.de und woran arbeitest Du?
Dein Team hat eine Funktion entwickelt, die es Vermietern erlaubt, ihre Wohneinheiten direkt auf den gängigen Immobilienplattformen zu inserieren – Erzähl uns etwas mehr dazu!
Ein Inserat ist der erste Schritt zur Vermietung einer Immobilie. Für Vermieter und Mieter ist dieses Thema gleichermaßen emotional. Da braucht es eine Aufmachung, die die eigene Wohnung mit dem richtigen Mieter verbindet
Einerseits ist es wichtig, die Objekte so individuell zu zeigen, wie sie nunmal sind. Darüber hinaus ist es insbesondere für Vermieter aber wichtig, wirkliche Effizienzsteigerungen gegenüber dem einzelnen Inserat zu erreichen. Damit beides Hand in Hand geht, müssen wir die Anforderungen von Vermietern, die Immobilie und das Bedürfnis der Mietinteressenten verstehen. Mittlerweile gestalten unsere Nutzer ihre Wohneinheiten mit wenigen Klicks im Gewand eines Exposés, das sie auf jeder gängigen Immobilienplattform ebenso erstellen würden. Der Prozess, den unsere Nutzer dabei durchlaufen, stellt viele Funktionen bereit, mit denen die Erstellung des Exposés optimiert werden kann, das bezieht sich auf Bilder, Beschreibungen oder auch die Definition der angemessenen Kaltmiete.
Nach Fertigstellung verbinden wir dieses Exposé auf Wunsch mit allen Plattformen, um eine gute Sichtbarkeit zu gewährleisten. Und dies ist erst der Anfang: Unsere Plattform unterstützt auch bei der Kommunikation mit Mietinteressenten.
Wir wissen, dass Vermieter so individuell sind, wie ihre Immobilien: Arbeitsabläufe, Interessen und Fähigkeiten könnten nicht unterschiedlicher sein. Unsere Leidenschaft ist es, ihnen mit dem richtigen Maß an Kontrolle und Automatisierung zu helfen, damit sie sich bei der Verwendung unseres Tools „zu Hause“ fühlen.
Vor kurzem habt Ihr eine Funktion zur Immobilienbeschreibung veröffentlicht. Erzähl uns mehr darüber!
Wir haben von unseren Nutzern das Feedback erhalten, dass ihnen eine interessante Beschreibung ihrer Immobilie nicht gut von der Hand geht – Nicht jeder kann gut schreiben oder hat die Zeit dazu. Wir verwenden eine sehr coole Technologie, die automatisch fehlerfreie Textbeschreibungen über Ihre Immobilie und die Umgebung erstellt. Es müssen nur grundlegende Informationen wie Adresse und Ausstattung angegeben werden und die Software erledigt die harte Arbeit innerhalb von Sekunden.
Was sind die Herausforderungen in der täglichen Arbeit Deines Teams?
Der Vermietungsprozess ist ein sehr komplexer Teil des gesamten Geschäfts. Die Herausforderung besteht darin, das Feedback unserer Nutzer in Gänze zu begreifen, zu priorisieren und den Bedürfnissen entsprechend zu implementieren. Dies setzt voraus, dass unser Team zu jeder Zeit vollumfänglich über dieselben Informationen verfügt, damit sich die entwickelnden Teams nicht in die Quere kommen, wenn an verschiedenen Stellen der Plattform gebaut wird. Ich freue mich sagen zu können, dass wir auch in Zeiten von COVID-19, als wir unsere Routinen hinsichtlich Homeoffice neu ordnen und uns an die Arbeit an verschiedenen Orten anpassen mussten, eine tolle Zusammenarbeit etabliert haben und viele spannende, hilfreiche Funktionen veröffentlichen können.
Was ist Deiner Meinung nach der Zweck der Technologie in der Immobilienverwaltung?
Wer moderne Technik einsetzt, beschleunigt seine Prozesse, arbeitet zumeist effizienter, verbindet Menschen auf bisher nicht gekannte Weise und verbessert darüber hinaus die Sicherheit seiner Daten. Ich glaube, dass es noch immer viele Vermieter gibt, die Excel verwenden, um ihre Immobilien zu verwalten. Diesen Vermietern möchte ich verdeutlichen, dass diese Daten nicht verschlüsselt sind und nicht automatisch gesichert werden. – Wie oft verliert jemand Daten, weil der Computer abgestürzt ist? Und wie oft entstehen eklatante Fehler bei der Verwaltung, weil Formeln in diesen Tabellen nicht funktionieren? Ich halte es für weniger riskant, diese Daten an jemanden delegieren, der genau weiß, wie man mit Technologie umgeht und viele Ressourcen investiert, um sicherzustellen, dass alles sicher bleibt.
Wie wird Ihrer Meinung nach der Alltag eines Vermieters in fünf Jahren aussehen?
Ich denke, dass viele Informationen in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden und die meisten Routineaufgaben durch den Einsatz von Software automatisiert oder zumindest beschleunigt werden. Im Idealfall muss der Vermieter nur Zeit für endgültige Entscheidungen aufwenden, wenn die Software bereits genügend verständliche Informationen liefert, um Entscheidungsgrundlagen zu definieren und passende Handlungsoptionen vorzuschlagen. Auf diesen Zeitpunkt bin ich sehr gespannt!