Anstatt Immobilien zu vererben, kannst Du ein Haus überschreiben, um Steuern zu sparen. Zwar wird auch für eine Übertragung über einen bestimmten Freibetrag eine Schenkungssteuer fällig, doch mit einer schrittweisen Übertragung kannst Du diese umgehen.
Haus überschreiben – diese Steuern werden fällig
Ein Haus zu Lebzeiten zu überschreiben bringt vor allem finanzielle Vorteile mit sich, da Du damit Steuern sparen kannst. Um die steuerlichen Vergünstigungen in vollem Ausmaß nutzen zu können, musst Du einige Dinge beachten.
Ein Haus zu überschreiben bedeutet, dass Du Deine Immobilie bereits zu Lebzeiten an Deine Angehörigen überträgst. Dadurch kann Geld gespart werden, da beispielsweise die Erbschaftssteuer entfällt. Doch auch beim Überschreiben werden bestimmte Abgaben fällig: einerseits die Grunderwerbs- und andererseits die Schenkungssteuer. Letztere wird allerdings lediglich dann fällig, wenn der Wert des Hauses einen bestimmten Freibetrag überschreitet. Ist der Wert höher und Du möchtest dennoch das Haus überschreiben, um Steuern zu sparen, gibt es auch hier Möglichkeiten. Durch die schrittweise Übertragung kann man das Haus überschreiben, ohne dass Steuern fällig werden, denn der Freibetrag kann alle 10 Jahre erneut ausgeschöpft werden.
Haus überschreiben und Steuern – Unterschiede durch den Verwandtschaftsgrad
Wie hoch die Freibeträge bei der Schenkungssteuer sind, ist vom Verwandtschaftsgrad jener Person abhängig, an die das Haus überschrieben wird. Beim Ehepartner wird keine Steuer fällig, wenn der Wert der Immobilie 500.000 Euro nicht überschreitet. Möchtest Du das Haus an Deine Kinder überschreiben, werden Steuern fällig, wenn der Immobilienwert über 400.000 Euro liegt. Bei anderen Verwandtschaftsgraden sind hingegen die folgenden Freibeträge vorgeschrieben:
Verwandtschaftsgrad | Freibetrag |
Enkelkinder | 200.000 Euro |
Enkelkinder mit verstorbenem Elternteil | 400.000 Euro |
Eltern | 20.000 Euro |
Andere Angehörige | 20.000 Euro |
Sind bei der Erbschaft oder der Schenkung Immobilien im Ausland im Spiel, könnte es sein, dass dort die Erbschaftssteuer anders geregelt wird. In einem solchen Fall empfehlen wir Dir, sich einen Experten an die Seite zu nehmen, der Dich vor Ort beraten kann. Eine Vorab-Recherche im Internet kann außerdem erste hilfreiche Informationen beschaffen.
Haus überschreiben und Steuern – dann ist es sinnvoll
Die meisten Menschen entscheiden sich dazu, ein Haus zu überschreiben, um die Erbschaftssteuer zu umgehen. Das empfiehlt sich vor allem dann, wenn der Wert der Immobilie höher als der Freibetrag ist. Der Vorteil der Übertragung eines Hauses im Vergleich zu einer Erbschaft besteht darin, dass diese schrittweise erfolgen kann. Wenn Du das Haus überschreibst, ist die 10-Jahresfrist gültig. Das heißt, dass Du den vollständigen Freibetrag ausschöpfen kannst, wenn Du im Abstand von 10 Jahren die Übertragung des Wohnobjektes schrittweise vornimmst. Zudem kannst Du, indem Du statt einer Erbschaft das Haus überschreibst, den Pflichtteil reduzieren. Das ist jener Teil Deines Vermögens, der Deinen Abkömmlingen auch dann zusteht, wenn diese enterbt wurden. Durch eine Schenkung wird die Erbmasse kleiner und folglich wird auch der Pflichtteil reduziert. In diesem Fall wird ein sogenannter Pflichtteilergänzungsanspruch fällig, der aber als verjährt gilt, wenn die Schenkung länger als 10 Jahre zurückliegt.
Fazit: Durch die Möglichkeit, statt einer Erbschaft das Haus zu überschreiben, können Steuern umgangen werden. Abhängig vom Freibetrag und dem Wert der Immobilie kann man mit einer Übertragung viel Geld sparen.