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Was erwartet die Immobilienwirtschaft von der Bundestagswahl 2021?

Eine aktuelle Umfrage hat sich damit beschäftigt, welche Themen der Immobilienwirtschaft bei der Bundeswahl 2021 wichtig sind? Wer als Vermieter bei der Wahl noch unentschieden ist, findet einige interessante Impulse.

Bei der Bundestagswahl 2021 stehen die Immobilienwirtschaft und damit auch die Vermieter im Fokus wie lange nicht. Die Medien berichten im Vorfeld der Wahl fast täglich über die Forderungen der Parteien zur Wohnungspolitik.

Zwei der wichtigsten Stimmen in der Immobilienwirtschaft – das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW, Köln) und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA, Berlin) – haben im Rahmen ihres quartalsweise erscheinenden Immobilienstimmungsindex sich auch mit der Bundestagswahl 2021 beschäftigt. Sie haben unter den deutschen Immobilienunternehmen eine Umfrage gestartet, was sie von der Wahl erwarten und was die wichtigsten Forderungen an die Politik sind. 

Neues Bau- und Immobilien-Ministerium

Eine der zentralen Wünsche der Immobilienwirtschaft ist die Schaffung eines eigenen Bau- und Immobilien-Ministeriums. Bislang war für die Immobilien- und Bauwirtschaft das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat verantwortlich. Die jetzige Konstellation ist sehr hybrid. Deshalb halten 55 Prozent der Befragten ein alleiniges, nur für Immobilien und Bau zuständiges Ministerium für „sehr wichtig“, weitere 17,3 Prozent für eher wichtig.

Entbürokratisierung und Digitalisierung

Große Einigkeit herrscht beim Thema Entbürokratisierung und Digitalisierung der Bauwirtschaft. Die Forderung zum „Abbau planungsrechtlicher Restriktionen, um Nutzungsänderungen schnell durchführen zu können“ befürworteten 70,9 Prozent der Befragten. Einer „schnellen und flächendeckenden Digitalisierung der Bauämter“ stimmten 73,5 Prozent zu. Wem diese Forderung als Wähler wichtig sind, der schaut sich die Parteiprogramme unter diesem Aspekt an. Die Einführung des digitalen Bauantrags zur Beschleunigung von Neubauvorhaben steht bei einigen Parteien ganz oben auf der Agenda.

Reform der Grunderwerbsteuer

Ein vielfach genanntes Thema in den Wahlprogrammen ist die Reform der Grunderwerbsteuer. Die hohen Nebenkosten gelten als eines der Haupthemmnisse zum Erwerb von Eigentum. Die selbst genutzte Immobilie sehen Experten als wichtigen Baustein der Altersvorsorge. Je nach politischer Ausrichtung möchte man die Grunderwerbsteuer für Selbstnutzer sogar ganz abschaffen. Von den Immobilienunternehmen sprechen sich rund 35 Prozent für eine Reform der Grunderwerbssteuer aus.

Investitionen in den sozialen Wohnungsbau

Im Gegensatz zu manchen Vertretern der Politik gewichten die Immobilienunternehmen einige Punkte weniger stark. Erwartungsgemäß finden die Wiedereinführung einer Wohngemeinnützigkeit, ein verpflichtendes Immobilienregister für Eigentümer sowie die Verschärfung der Mietpreisbremse so gut wie keine Zustimmung.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Immobilienwirtschaft nicht alleine darauf aus ist, sich spezifische Vorteile und Förderungen zu verschaffen. So sehen die Unternehmen eine Förderung des Dachausbaus sowie des seniorengerechten Wohnens als weniger wichtig an. Sogar für bessere Abschreibungsmöglichkeiten gibt es keine große Zustimmung. Mit 30 Prozent sprechen sich eine relativ große Menge der Befragten für eine Förderung des sozialen Wohnungsbaus aus. 

Mehr Neubau für bezahlbares Wohnen

Die Umfrage zeigt, welche politischen Themen der Immobilienwirtschaft wichtig sind. Es geht der Branche vor allem um verbesserte Rahmenbedingungen, die ein schnelleres und kostengünstigeres Bauen möglich machen. Die Immobilienunternehmen sehen den Neubau als den Schlüssel, um wieder mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Umfrage ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex, 17. September 2021:

Welche Themen aus dem Bereich der Bau- und Wohnungspolitik sollte die nächste Bundesregierung bevorzugt angehen? Angaben in Prozent:

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft