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7 Mythen in der Wärmedämmung

Die Wärmedämmung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Kritiker sehen bei der Wärmedämmung eine Gefahr und sprechen von “Dämmwahn” in Deutschland. Dabei erhöht die Wärmedämmung nachweislich den Wohnkomfort. Wir widerlegen die sieben häufigsten Mythen rund um die Wärmedämmung. 

 

1. Wärmedämmung lohnt sich nicht und ist nicht ökologisch

Inwiefern sich die Wärmedämmung lohnt, ist nicht pauschal zu beantworten. Natürlich kommt es immer darauf an, was genau Du dämmen möchtest. Ein Energieexperte berät Dich fachgerecht und zeigt Dir Lösungen auf, welche Maßnahmen welche Kosten verursacht und was sie Dir am Ende einbringen. 

Fakt ist aber, dass sich die Wärmedämmung fast immer lohnt. Je nachdem, welchen U-Wert Du mit der Dämmung erreichst, sparst Du über die Jahre einiges an Energie ein. Dazu wird das Raumklima und somit der Wohnkomfort deutlich erhöht. Als Vermieter kannst Du für eine gedämmte Mietwohnung dadurch auch mehr Miete verlangen und steigerst somit Deine Rendite. 

Auch die Annahme, dass die Herstellung von Dämmstoffen mehr Energie verbraucht als schließlich eingespart werden kann, ist falsch. Der Energiebedarf der Herstellung wird spätestens nach fünf Jahren eingespart. Und das bei einer Lebenszeit von bis zu 40 – 60 Jahren (bei Wärmeverbundsystemen). Die meisten Dämmstoffe sparen die Energie bereits nach zwei Jahren ein. Bei organischen Dämmstoffen wie Hanf oder Zellulose ist das sogar schon nach wenigen Monaten der Fall. 

 

2. Wärmedämmung fördert die Entstehung von Schimmel

Beim Duschen, Kochen, Wäsche trocknen oder auch nur Atmen entsteht Feuchtigkeit. Die Raumluft kann diese Feuchtigkeit bis zu einem bestimmten Sättigungsgrad aufnehmen. Sind die Wände kalt, schlägt sich die Feuchtigkeit dort als Kondenswasser nieder. Besonders gut ist dieses Prinzip am Badezimmerspiegel oder Fenster zu sehen. 

Die Wärmedämmung sorgt dafür, dass die Oberflächentemperatur der Wände höher ist als ohne Dämmung. Die Feuchtigkeit kann dadurch nicht mehr so schnell an der Wand kondensieren. Fakt ist also, dass die Wärmedämmung sogar vor Schimmel schützt! 

Achtung ist allerdings bei sogenannten Wärmebrücken geboten. Diese sind häufig in Ecken oder um Fensterrahmen zu finden. Durch eine korrekte Wärmedämmung werden Wärmebrücken vermieden. Achte also darauf, dass die Wärmedämmung richtig geplant und durchgeführt wird. 

 

3. Die Brandgefahr des Gebäudes steigt durch die Dämmstoffe

Die Annahme, dass Dämmstoffe leicht brennbar seien, hält sich hartnäckig. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Die Materialien werden so hergestellt, dass sie als “schwer entflammbar” eingestuft werden. Das wird auch regelmäßig kontrolliert. Nur, wenn die Stoffe, diese Bedingung erfüllen, werden sie auch als Dämmstoffe zugelassen. Experten stufen übrigens Holzfassaden als größere Brandgefahr ein.

 

4. Dämmstoffe sind gesundheitsgefährdend

Manche Dämmstoffe müssen aus Brandschutzgründen oder gegen Schädlingsbefall chemisch behandelt werden. Daher entsteht die Annahme, dass gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden und die Gesundheit der Bewohner gefährden. 

Durch die fachgerechte Verarbeitung wird die Gesundheitsgefahr jedoch verhindert. Alle Dämmstoffe, ob chemisch behandelt oder nicht, müssen so angebracht werden, dass sie gegenüber der Raumluft abgeschlossen sind. So können keine gesundheitsgefährdenden Fasern oder Stoffe in die Wohnung abgegeben werden. 

 

5. Wände müssen atmen und dürfen nicht zu dicht sein

Die These, dass Wände atmen, wurde bereits in den 1920er Jahren widerlegt. Dennoch hält sich das Gerücht bis heute. Der Luftaustausch findet nicht über die Wände, sondern über undichte Stellen statt. Die warme Luft zieht nach draußen, innen kühlt es sich ab. Es wird mehr Heizenergie benötigt und die Zugluft verringert den Wohnkomfort. 

Es ist also nicht richtig, dass Wände nicht zu dicht sein sollten oder gar atmen müssten. Stattdessen ist richtiges Lüften das A und O. In manchen Fällen bieten sich Lüftungssysteme sich an, um den wichtigen Luftaustausch zu gewährleisten. 

 

6. Dicke Wände müssen nicht gedämmt werden

Viele Altbauten wurden mit 60 Zentimeter dicken Wänden gebaut. Bereits dick genug, um ausreichend zu isolieren, könnte man meinen. Allerdings bestehen diese alten Wände meistens aus Vollziegeln oder Bruchsteinen. Diese speichern zwar die Wärme, leiten sie aber noch besser wieder ab. 

Gerade in Zeiten des Klimawandels mit sehr heißen Sommern und teils sehr kalten Wintern, ist das keine gute Voraussetzung. Denn so heizen die Wohnungen im Sommer extrem auf und kühlen genauso extrem im Winter aus. Eine Wärmedämmung kann den Wärmeverlust um bis zu 80 – 90 Prozent senken. 

 

7. Wärmedämmung ist nur außen wirksam

Mit Wärmedämmung verbinden viele Wärmeverbundsysteme, die außen an der Hauswand angebracht werden. Bei Fachwerkhäusern oder anderen denkmalgeschützten Gebäuden ist das jedoch keine Option. Hier kann eine Innendämmung Abhilfe schaffen, die genauso viel Energie einspart wie die Außendämmung. 

Bei der Innendämmung werden Wände von innen mit speziellen Isolierplatten gedämmt. Zusätzlich kann eine Dämmung der Bodenplatte, der Kellerdecke oder des Dachbodens sinnvoll sein. Welche Maßnahmen für Dich in Frage kommen, klärst Du am besten mit einem Fachmann. 

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