Viktoria Einsiedel arbeitet mit ihrem Team an der Flexibilisierung von Immobilieninseraten. Individuelle Laufzeiten, transparente Kosten und ein Interessentenmanagement sind dabei nur einige herausragende Merkmale, die sie für ihre Kunden geschaffen haben. Im Gespräch mit der Produktmanagerin hinter der Mietersuche von Vermietet.de.
Was genau machst du eigentlich als Produktmanager bei Vermietet.de?
Als Produktmanagerin übersetze und vermittle ich zwischen verschiedenen Interessensgruppen. Das betrifft unser Unternehmen und unsere Nutzer gleichermaßen. Insbesondere für den Bereich Vermietung priorisiere ich Kunden- und Unternehmensanforderungen auf der einen Seite und plane die Umsetzung durch unsere Entwickler auf der anderen Seite.
Um sicher zu stellen, dass wir unseren Nutzern dabei einen wirklichen Mehrwert liefern, bringe ich nicht nur meine eigenen Erfahrungen aus der Vermietung mit ein, sondern wandle Erkenntnisse aus Interviews mit unseren Nutzern und Recherchen in realisierbare Funktionen um, die es dann zu testen und weiterzuentwickeln gilt.
In meiner persönlichen Vision ermöglicht unsere Plattform jedem, rechtssicher die Vermietung zu bewerkstelligen. Und das nebenbei – sprich „locker aus dem Handgelenk“ z.B. als berufstätige Mutter und ohne dabei auf eine ausgewogene Work-Life-Balance verzichten zu müssen. Mit unserer technischen Infrastruktur behält man die volle Kontrolle. Durch Automatisierungen und Wiederverwenden bereits hinterlegter Daten, hat jeder private Vermieter durch Vermietet.de quasi seinen eigenen smarten Assistenten.
Noch sind wir nicht so weit, dass wir alle Anwendungsfälle abdecken und auch Smartness will gelernt sein. Das ist das spannende als Produktmanager: Man darf nicht nur von einer besseren Welt träumen, sondern auch an ihrer Entstehung mitwirken. So bleibt es immer abwechslungs- und lehrreich. Denn man ist nie wirklich fertig. Es gibt immer etwas zu verbessern und es tun sich immer neue Herausforderungen auf, denen sich unsere User stellen und für die wir innovative Lösungen bauen wollen.
Wie setzt sich euer Team zusammen?
Wir sind ein wunderbar bunt-gemischtes und fachübergreifendes Team bestehend aus drei Programmierern, die das Daten-Grundgerüst bauen und die Funktionalität „unter der Haube“ gewährleisten, drei EntwicklerInnen, die die einfache Handhabung für den Nutzer sicherstellen, einem Designer, der die visuelle Darstellung erarbeitet und mir als Produktmanagerin, dem Sprachrohr des Kunden zum Thema Vermietung.
Wie geht ihr an die Gestaltung von neuen Funktionen heran?
Es gibt verschiedene Quellen, aus denen sich unsere Aufgabenliste füllt. Da gibt es einerseits natürlich unsere Kunden, von denen wir Wünsche herangetragen bekommen. Bei entsprechend hoher Nachfrage oder Brisanz priorisieren wir diese dann auch direkt. Durch Recherche und gezielten Befragungen bekommt man recht schnell ein Gespür dafür, welche Bereiche momentan am meisten Nachrüst-Bedarf haben und wo komplett neue, innovative Lösungen gebraucht werden. Bei Letzteren organisieren wir mit der Abteilung für strategisches Design gelegentlich kleinere Workshops, um auch kreativere Ansätze zu diskutieren. Dabei steht unser Nutzer mit seiner Problemstellung im Mittelpunkt. Am Ende wird oft die Lösung, mit der man am besten und schnellsten ans Ziel gelangt, in die Roadmap aufgenommen oder je nach strategischer Ausrichtung direkt als Quartalsziel eingeplant.
Wie sieht das Vorgehen aus, wenn ihr euch Feedbacks der Nutzer einholt?
Im Entwicklungsprozess unterlaufen größere Funktionen oder Produktbereiche auch mal ein paar Iterationen, vor allem wenn wir merken, dass etwas nicht so funktioniert, wie gewünscht. Dies passiert im Idealfall vor der Veröffentlichung nach Nutzertests und -gesprächen. Daher freuen wir uns immer, wenn Kunden uns ehrliches Feedback geben und uns auf Missstände hinweisen.
Eure neueste Funktion ist ja das Anzeigenpaket auf der Plattform. Was hat es damit auf sich?
Naja, das Anzeigenpaket bietet die Möglichkeit, auf mehreren Immobilienportalen gleichzeitig zu inserieren. Jedoch ist das eigentlich nichts Neues mehr bei uns, denn diese Funktion haben wir bereits letzten Sommer gebaut. Neu veröffentlicht haben wir allerdings gerade die Option, sich je nach Budget und individueller Nachfragesituation das passende Anzeigenpaket mit entsprechender Laufzeit zusammenzustellen: ob zunächst gratis 1 Woche auf eBay Kleinanzeigen ausprobieren oder kostensparend zum Beispiel zwei, vier oder vielleicht acht Wochen auf Immowelt. Verschiedenste Kombinationen sind jetzt möglich. Und wenn man sehr kurzfristig maximale Reichweite braucht, macht man mit 3 Tagen Multi-Listing auf allen gängigen Plattformen erstmal nichts falsch.
Der Vorteil mit Vermietet.de zu inserieren liegt nicht nur darin, dass wir gemeinsam bessere Konditionen bei den Plattformen verhandeln können und diese an unsere Vermieter-Community weitergeben. Wir zeigen zudem transparent schon direkt zu Beginn des Inserierungsprozesses, welche Kosten den User mit welcher Inserierungsart erwartet. Besonders zeitsparend für den Vermietet.de-Nutzer ist, dass man seine Exposé-Daten nur einmal eingeben muss. Und wenn man die Wohnung bereits angelegt hat, ist es ja noch einfacher.
Ohne extra nochmal irgendwo einen zusätzlichen Account anlegen zu müssen, kann man für das gleiche Exposé ganz einfach je nach Menge und Qualität der bereits eingegangenen Bewerbungen weitere Plattformen dazuschalten oder Anzeigen pausieren, so wie man es gerade braucht. Diese Flexibilität in der Inserierung ist einzigartig. Damit wollen wir es jedem privaten Vermieter von Wohnungen ermöglichen, schnell und einfach einen geeignete Nachmieter zu finden.
Wie geht es weiter, wenn der Nutzer seine Anzeigen gelistet hat?
Über das Plattform-Logo auf der Exposé- oder Vermietungs-Übersichtsseite gelangt man auf seine Anzeige und sieht, was Mietinteressenten sehen. Anfragen, die von Mietinteressenten auf den jeweiligen Portalen wie eBay Kleinanzeigen, immowelt oder ImmoScout24 eingehen, laufen dann alle gesammelt in dem Bereich Mietinteressenten der inserierten Wohnung ein und können von dort effizient beantwortet werden. Man kann nach Datum oder anhand der von Interessenten gemachten Angaben beispielsweise nach Einkommensspanne sortieren. So spart man Zeit bei der Sichtung unpassender Interessenten. Anschließend laden Sie passende Interessenten per E-Mail zur Besichtigung ein – oder fordern weitere Unterlagen an. Das Schöne ist, dass man mehreren Interessenten auch parallel antworten oder direkt mit einer unverfänglichen Sammelnachricht absagen und diese gleich löschen kann. Damit spart man nicht nur Zeit, sondern bleibt auch nach erfolgreicher Neuvermietung datenschutzrechtlich auf der sicheren Seite. Und es soll dabei helfen, dass Interessenten nicht vergeblich auf Rückmeldung warten.
Kannst du schon einen Ausblick geben, an welchen Funktionen ihr in naher Zukunft arbeitet?
Ich habe erst gestern wieder unsere Nutzer Feedbacks durchgeschaut und freue mich, dass sich viele der von den Nutzern genannten Anfragen bereits auf unserer internen To-Do-Liste befinden. Doch zur langfristigen Planung neuer Funktionen kann ich noch nicht mehr verraten.
Momentan arbeiten wir an der Überarbeitung der Exposé- bzw. Objektdaten-Seite.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie hilfreich es sein kann, alle relevanten Daten zu einem Objekt an einer zentrale Stelle zu wissen, um dann auch mal aus der Ferne schnell Zugriff auf diese zu haben. Von den Kunden haben wir erfahren, dass Ihnen das ebenfalls sehr wichtig ist. Man wünscht sich dabei insbesondere die Möglichkeit, Inventar wie Stromzähler zu erfassen. Diese könnten ihren Platz dann in Form von Zähler-Nummern auch auf der neuen Objektdaten-Seite finden, und dann zum Beispiel bei einem Mieterwechsel abgerufen werden. Dieses Thema wollen wir demnächst angehen.