Glossar

Gentrifizierung

Der Begriff Gentrifizierung wird vom englischen Wort „gentry“ für „niederer Adel“ abgeleitet und beschreibt den sozioökonomischen Strukturwandel in Stadtviertelen insbesondere innerhalb von Großstädten. In der Regel geht mit der Gentrifizierung ein Austausch der Bevölkerungsgruppen einher, da durch unter anderem Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung von Straßen und Modernisierung von Immobilien zahlungskräftigere Eigentümer und Mieter angesprochen werden sollen.

Typischer Ablauf der Gentrifizierung

Wenngleich einzelne Ursachen und Prozesse vor und nach der Gentrifizierung von Stadtteilen nicht abschließend erforscht sind, erfolgt diese nach einem bestimmten Muster: Stadtteile mit niedrigen Mietpreisen, aber dennoch attraktiver Wohnlage, sind vor allem für Studenten und Künstler interessant. Diese werten durch verschiedene soziale, kulturelle und gesellschaftliche Aktionen das eigentlich weniger angesehene Wohngebiet auf. Das macht das Stadtviertel zunehmend attraktiver für lokale Geschäfte, Bars, Restaurants und Clubs. Investoren sehen hier meist ihre Chance, Immobilien und Wohnung zu kaufen, zu modernisieren und zu vermieten. Im Zuge der Aufwertung der Wohngegend (durch zum Beispiel Geschäfte) und der Immobilien selbst steigen meist die Mietpreise. Je nach Ausmaß können ursprüngliche Bewohner wie Studenten mit geringerem Einkommen die gestiegenen Mieten nicht zahlen. Stattdessen ziehen Bewohner mit höherem Einkommen in das Viertel.

Aber auch die Bewohner tragen mitunter zur Gentrifizierung ihrer Stadtteile bei – beispielsweise Hochschulabsolventen, die nun in den Beruf wechseln und ein höheres Einkommen verdienen.