Glossar

Gaunerzinken

Wenn plötzlich seltsame, mit Kreide gemalte Zeichen in der Nähe von Häusern auftauchen, kann es sich um sogenannte Gaunerzinken handeln. Das sind Symbole, die häufig von Einbrechern oder Banden genutzt werden, um “still” miteinander zu kommunizieren. Sie dienen dazu, Bandenmitgliedern oder Komplizen wichtige Informationen mitzuteilen. Derartige Informationen können sein: “Vorsicht, bissiger Hund!”, “Alleinstehende Person wohnt hier”, “Kein Mann im Haushalt”, “Alte Personen” oder “Hier gibt es viel Geld”.

In der Regel werden die Zeichnungen von Spähern gemacht, welche für Verbrecherbanden Wohngebiete erkunden. Sie halten so fest, wo die Komplizen einbrechen sollen und wo besser nicht. Die Zeichen bestehen in der Regel aus einfachen Symbolen, die aus Strichen oder Kreisen zusammengesetzt sind. In vielen Medienberichten werden zwar geläufige Gaunerzinken vorgestellt, allerdings können diese sich in der Realität unterscheiden. Denn es gibt keine einheitliche Bildsprache. Die Verwendung der Symbole und ihre Malweise unterscheidet sich von Verbrecherbande zu Verbrecherbande.

Entdeckt beispielsweise Eigentümer eine verdächtige Markierung, sollten sie diese fotografieren und die Polizei verständigen. Bestätigt die Polizei den Verdacht, dass es sich um Gaunerzinken handelt, sollten die Nachbarschaft und evtl. die Lokalpresse informiert werden. Ebenso ratsam ist eine Überprüfung des Immobilienschutzes: Sind alle Fenster und Türen gesichert, ebenso die Garage und andere Hauszugänge? Die Beratungsstellen der Polizei können zusätzliche Sicherheitshinweise geben und Schwachstellen aufdecken.

Der Begriff “Gaunerzinken” stammt vom alten Wort “Zinken” ab, was unter anderem “Zeichen” oder “Zacken” bedeutet. Das Prinzip, sich so zu verständigen, ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. Unter anderem setzen es Vagabunden und Landstreicher ein.